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- Dieses Thema hat 12 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 2 Jahren, 11 Monaten von Heiko.
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Januar 20, 2022 um 3:09 pm Uhr #17255HeikoModerator
Hallo liebe Freunde des Wetters,
auch an dieser Stelle erst mal Euch allen ein schönes und gesundes Neues Jahr!
Nach den Turbulenzen rund um unser Wetterturnier konnten fleißige Hände und Köpfe wieder vieles reparieren, so dass unserem Tipp für das Wochenende bis morgen, 16.00 Uhr, nichts im Wege steht. Ich schreibe die Wetterbesprechung aus Zeitgründen schon heute und hoffe, dass diesmal alles klappt und die investierte Zeit und Mühe nicht vergebens sind.
Heute gibt es in Berlin (wie üblich, konzentriere ich mich auf diese Gegend, nicht ohne den einen oder anderen Abstecher in andere Regionen) so etwas wie verfrühtes, winterlich angehauchtes Aprilwetter. Neben Sturmböen und Schneeschauern zeigte und zeigt sich gelegentlich die Sonne, und auch Blitz und Donner hatte und hat (letzteres weiter südlich) das Tiefdruckgebiet IDA mit seinen Kaltfronten bzw. den herangeführten Luftmassen bereit.
So sah es heute am frühen Nachmittag an der Havel im Westen Berlins mit Blick nach Süden aus. Wären wir eine Küstenstadt, würde sich die Wasseroberfläche wohl bei diesem Wetter nicht so ruhig zeigen.
Die Bodenwetterkarte der Nacht zu heute, powered by DWD und BWK, zeigt das angesprochene Tief IDA an der schwedischen Ostseeküste mit unter 985 hPa Kerndruck. Es kann als Anhängsel eines unbenannten Tiefdruckgebietes mit noch niedrigerem Luftdruck mit Zentrum zwischen dem Nordkap und Spitzbergen südöstlich der Bäreninsel angesehen werden, wo unter 970 hPa registriert wurden. Während die Warmfront des Tiefs IDA nach Nordosten zeigte und an der Südküste Finnlands rasch in eine Kaltfront überging, gingen gleich zwei Kaltfronten vom Tief IDA aus; eine hatte große Teile Mittel- und Westeuropas schon überquert und reichte über die Biskaya bis an das westlich der Britischen Inseln gelegene Hoch ERICH, während die andere, nördlich folgende Kaltfront (übrigens laut DWD erst kurz südlich des Tiefdruckkerns beginnend) über die Ostsee, den äußersten Norden Deutschlands, die Nordsee und Schottland bis ins Seegebiet westlich davon und nördlich von Irland (Malin) führte. Schön zu sehen ist anhand der Isobaren hinter der letztgenannten Luftmassengrenze, wie der Schwall (ein schönes Wort) kalter Luft aus Gefilden nördlich des nördlichen Polarkreises heranrauscht.
Springen wir räumlich und zeitlich auf die Mittagskarte des 500-hPa-Niveaus, das GFS für morgen Mittag bereithält, erkennen wir das tiefe Geopotential grob in der östlichen Bildhälfte. Die Temperatur in gut 5 km Höhe soll vom südöstlichen Polen bis ins nordwestliche Rumänien unter -40°C liegen. Über Berlin werden etwa -28°C erwartet. In der westlichen Bildhälfte geht das kalte Blau mehr in (vor-) frühlingshaftes Grün über, und bei den von mir gerne als Beifang bezeichneten Isobaren ist das Bodenhoch mit über 1040 hPa von Irland über Wales und den Südwesten Englands bis zur Bretagne zu erkennen.
Dies deckt sich ganz gut mit der Bodenprognosekarte, in der das Hoch ERICH ebenso enthalten ist wie das dann über dem nordwestlichen Russland (südlich von Sankt Petersburg) erwartete Tief IDA. Das Tiefdruckgebiet JENNI, das in der Nacht zu heute über der Labradorsee analysiert wurde, soll morgen (Freitag) Mittag vor der ostgrönländischen Küste liegen. Die zugehörige Warmfront, die bis zur Nordsee führen soll, behalten wir mal im Hinterkopf. Das soweit zur Ausgangslage, die bei einer am Donnerstag nachmittags geschriebenen Wetterbesprechung naturgemäß etwas mehr „Vorlauf“ hat. 🙂
Während gerade wieder Flocken fallen, wobei an einigen Stellen blauer Himmel zu sehen ist, komme ich nun zur Vorhersage für das Wochenende. Die grundsätzliche Verteilung des Luftdrucks mit dem Hoch (ERICH) im Westen und dem Tief (IDA) im Osten (aus Berliner Perspektive) soll bestehen bleiben. Die Antizyklone soll sich mit der 1035er-Isobare vom Süden der Britischen Inseln bis über weite Teile Frankreichs erstrecken und hier und da auch benachbarte Länder touchieren, während der Kern des zyklonalen Gegenübers mit unter 1005 hPa etwa über Weißrussland recht weit aufgefüllt worden sein soll. Somit ist beim Wirbel IDA keine Front mehr zu finden, dafür aber die erwähnte Warmfront zwischen Tief IDA und Hoch ERICH. Das zugehörige Tief (JENNI) ist entweder außerhalb (nördlich) des von der Karte abgedeckten Bereiches, oder es handelt sich um den Klecks mit unter 965 hPa vor Ostgrönland, wobei dann die Okklusion (bogenförmig, den Kartenausschnitt östlich von Spitzbergen verlassend) irgendwo über dem Nordpolarmeer enden würde. Das ist für unser Wetterturnier allerdings weniger relevant als die Frage, was die – übrigens über dem südöstlichen Mitteleuropa leicht verwellende – Warmfront für unsere Turnierstädte (in meinem Fokus also Berlin) bringt.
Um uns der (einer möglichen) Antwort anzunähern, kann auch der Blick ins 850-hPa-Niveau helfen, und die dort berechnete pseudopotentielle Temperatur zeigt schön die Schwierigkeit in Form der Nähe der angesprochenen Luftmassengrenze: Schon ein paar Kilometer nach Osten zur Oder lassen diesen Parameter rasch mehr oder weniger deutlich einstellig werden. Andererseits soll er beispielsweise rund um Hamburg bei etwa 20°C liegen.
Am Boden finde ich die Vorhersage des Taupunktes auch recht eindrücklich: Für Berlin werden knapp -2°C in den Gitterpunkt gesetzt, über Westpolen kommt man schnell an die -5°C oder darunter, und schon entlang der Elbe erreicht dieser Wert zwischen 1°C in Dresden und 5°C in Hamburg. Der erste Messwert, der bei unserem Turnier in der Wertung auftaucht, ist die Tiefsttemperatur der Nacht zum Sonnabend. Da bin ich mal gespannt, wie weit die Temperatur nach einem wohl recht sonnenscheinreichen Freitag sinkt, also wie schnell die Wolken der Warmfront aufziehen und sich verdichten. Mit ihnen ist auch die Frage nach dem Niederschlag verbunden, bei dem – wenn man den stratiformen Fahrplan einhält – eine 5 oder eine 6 Ziffern der Wahl sind, aber auch eine 0 nicht völlig absurd erscheint. Für 7 ist es wohl (?) zu mild – wenn nicht morgens noch Schneeregen beobachtet wird, denn eine Warmfront bringt bekanntlich nicht immer „warmen“ (flüssigen) Niederschlag – und für eine 8 (von 9 brauchen wir gar nicht zu reden) fehlt mir die Konvektion. Der Nebel hat uns manchmal in den letzten Wochen und Monaten ja auch überrascht, aber für Sonnabend halte ich ihn für wenig wahrscheinlich.
Mit der zwischenzeitlich nicht so recht nach Osten gegen die kalte Luft vorankommenden Warmfront erscheint – aus heutiger Sicht – neben der Windrichtung, die wohl mittags irgendwo zwischen Nord und West liegt (aber wo genau?), auch die Frage nach möglichen größeren Auflockerungen überlegenswert, denn wenn die Warmfront vorübergehend etwas zurückschwappen sollte, sind auch mehr als nur einige wenige Wolkenlücken möglich, wie GFS für den Sonnabendnachmittag / -abend vorschlägt. Natürlich bietet auch die Temperatur (Höchstwert am Sonnabend, aber auch die Tiefsttemperatur in der Nacht zum Sonntag) einigen Anlass zur Grübelei im Detail. Was immerhin anders ist als bei vielen anderen Warmfronten: Wir haben mit der beschriebenen, meist nördlichen Strömung weniger das Problem, das wir bei windschwachen Wetterlagen bzw. südlichen Strömungsrichtungen haben, nämlich die Frage, wie lange der kalte Südostwind die milde Luft, die aus westlichen Richtungen kommt, bremst.
Bis zum Sonntag soll das Hoch ERICH zumindest einen großen Fuß auf das europäische Festland gesetzt haben (ein Fuß über Südengland, wobei es abzuwarten ist, ob es – wie vom DWD heute prognostiziert – wirklich zwei Hochdruckzentren an der südenglischen Küste und über Südwestdeutschland gibt, oder doch nur eines). Die Warmfront, über die ich mich weiter oben schon ausgelassen habe, soll weite Teile Polens nach Osten überquert haben und über der westlichen Kola-Halbinsel in eine weiter nach Norden führende Okklusion übergehen. Die am Vortag entlang der skandinavischen Westküste und über die nördliche Nordsee nach Schottland reichende Kaltfront ist am Sonntag nicht mehr zu sehen; weiter westlich zieht allerdings schon die nächste Kaltfront über das Europäische Nordmeer.
Bei der isobaren-, wind- und wohl auch sonnenscheinarmen Lage stellt sich die Frage nach signifikantem Wetter wohl bis maximal zur Ziffer 5. Die Windrichtung laut GFS für Sonntag, 12z, lädt zum Würfeln ein (oder zum Überlegen, ob man den MOSsen und einer möglichen Tendenz trauen soll oder nicht), und deutet auch so etwas wie eine kleinräumige „Privat-Tiefdruckrinne“ an, die…
…immerhin in der 2-hPa-Auflösung des Bodendruckes nachvollziehbar ist. Schon alleine mit dem voraussichtlichen Fehlen messbarer Niederschlagsmengen kann die Temperatur am Sonntag etwas höher als am Sonnabend liegen. Im Wesentlichen ist schön zu erkennen, dass das Hoch ERICH die (auch in der Höhe) kalte Luft ziemlich weit nach Osten bis Südosten abgedrängt hat. Wie stabil dieses Hoch bis in die neue Woche ist, wird sich zeigen, und kann vielleicht im Laufe der hoffentlich reichhaltigen Diskussion hier im Wetterturnier-Forum schon genauer beleuchtet werden.
Zum Schluss sei noch auf interessante Beiträge in einem anderen, von mir auch schon gelegentlich „beworbenen“ Forum des Arbeitskreises Meteore hingewiesen. Diesmal geht es um die Druckwelle/n des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai, von dem Ihr sicher mitbekommen habt. Hier der Link: https://forum.meteoros.de/viewtopic.php?f=2&t=60590
Ich wünsche Euch schon mal viel Spaß beim Tippen, ein schönes Wochenende und interessantes Wetter am Sonnabend und Sonntag!
Viele Grüße,
Heiko. -
Januar 20, 2022 um 3:43 pm Uhr #17256GeorgAdministrator
Lieber Heiko,
vielen Dank für die großartige und erste Wetterbesprechung des noch jungen Jahres!
Das heutige Wetter war ja ein Fest für alle mit Wetter im Blut.
Der Hund für die morgigen Turnierprognosen liegt mal wieder im Detail begraben. Bin auf die neuen Wettermodelle und danach auf die Tipps gespannt.
Ganz herzliche Grüße,
Georg -
Januar 20, 2022 um 10:00 pm Uhr #17259PfingstochseTeilnehmer
Lieber Heiko,
auch ich bedanke mich für deine großartige WB!!! Dass wir ab Samstag „dank“ ERICH wieder in eine siffige NW-Lage kommen (kennen wir nur zu gut aus diesem „Winter“), liegt auf der Hand. Wie du schon herausgearbeitet hast, kommt es auf die Details/Feinheiten an (Extremwerte, Taupunkte, Windrichtungen). Fast sicher scheint mir für Berlin die Besetzung aller vier W’s zu sein, ob nun 5 oder 6. Ob wir am Samstag einen Sonnenstrahl erhaschen können in Berlin, ist eher fraglich, jedenfalls jetzt einschätzend. Aber wir werden noch die Modellwelt am Freitag in Augenschein nehmen und dann aus dem „Bauch heraus“ die Prognosen zusammenbasteln:-).
Beste Grüße….Ralf aus Teltow
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Januar 20, 2022 um 10:15 pm Uhr #17260PfingstochseTeilnehmer
Nachtrag: Weil es in diesem Winter sooo selten ist>>> in Teltow liegen nach abendlichen Schneefällen 2 cm !!! Schnee. Bei minus 2 °C (der inzwischen abnehmende Mond thront stolz am Himmel) herrscht auf Gehwegen und Straßen extreme Glätte! Aber dieses winterliche Intermezzo ist am Samstag schon wieder Geschichte …. ein eigenartiger Winter mit den ständigen Hochs an „falscher“ Stelle (nun schon das 5. Hoch namens ERICH in diesem noch jungen Jahr)…..
Beste Grüße aus Teltow…Ralf
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Januar 21, 2022 um 11:24 am Uhr #17264BibertalerModerator
Lieber Heiko,
vielen Dank dir, Heiko, für deine erste WB 2022 und nachträglich auch für deine letzte WB in 2021. Zwar ist es dir dieses Mal nicht gelungen, ä,ö und ü in einem Wort unterzubringen, aber du hast dennoch einen super Überblick über das Wetter für Berlin vorbereitet. Und für deine rekonstruierte WB, auch wenn das Wetter schon 4 Wochen her ist, lohnt sich doch ein Blick zurück, denn die Mühe ist bei weitem nicht vergebens…und das Internet vergisst nichts 😉
Zu diesem Wochenende noch, leise rieselt der Schnee auch endlich mal wieder in den Alpen bis herunter. So schön die Hochdrucklage war mir zahlreichen Sonnenstunden, so sehr hat der Schnee unter der Trockenheit gelitten. Einige Rodelbahnen sind aktuell kaum befahrbar gewesen, weil sie entweder zu eisig wurden oder aber die Schneeauflage weg war und Steine herauskamen. Ein guter Winter sieht jedenfalls anders aus…hoffentlich kommt noch mehr nach, sonst hat die Martiniregel mal wieder zugeschlagen. Für Innsbruck wird es morgen auf zweimal 7 rauslaufen. Ideal ist es jedoch nicht, denn mit Nordstau bleibt ein Großteil an der Nordkette hängen und der meiste Niederschlag komm eh weiter im Osten herunter. Ob es der kleine Kurzwellentrog auf Sonntag am Rand des Hochs noch zu einem Wv schafft, ist riskant, Arome hat sich jedoch schonmal dagegen entschieden. Mit negativer Vorticityadvektion wird es im Laufe des Sonntags rasch auflockern und der Sonne Platz machen, sodass der Sonntag ein herrlicher Tag mit frisch bezuckerten Bergen sein wird. Man kann sich jedenfalls darauf freuen.
Viele Grüße aus dem weißen Süden
Bibertaler -
Januar 21, 2022 um 1:12 pm Uhr #17266GeorgAdministrator
Hallo in die Runde,
der Nordföhn lässt grüßen:
http://ertel2.uibk.ac.at:8080/ertel/data/pngs/lightningmaps/entrance.png
Viel Erfolg beim Tipp und viele Grüße,
Georg
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Januar 21, 2022 um 5:42 pm Uhr #17267PfingstochseTeilnehmer
Hallo TL,
die IBK-Prognosen von „LinaB“ sind auch in Berlin zu finden. Vielleicht ist es doch sinnvoll, die Daten von dieser Mitspielerin in Berlin zu löschen!
Ansonsten müssen wir abwarten, ob es sich in Berlin am Samstag mit W= 0-0 ausgeht. Bin auch gespannt hinsichtlich der Berliner SD. Einzelne Wolkenlücken sollten nicht unwahrscheinlich sein im Gegensatz zum Sonntag. Die Trübnis hat uns bald wieder. Noch liegt ein bissl Schnee in Teltow und die Temperaturen gehen NOCH gegen Null °C. Der Schnnefall nach 21 Uhr geht dann alsbald in Regen über, und die Temperaturen steigen in der 2. Nachthälfte wieder an. Es war soooo ein schöner Tag heute mit viel Sonne und tiefblauem Himmel – nun wieder aus und vorbei…vielleicht sogar bis zum Monatsende. Ein eigenartiger, aber heizkostenfreundlicher Winter ist das hier in der Hauptstadtregion. Ein „Vorteil“ dieses NICHTwinters ist wenigstens die Energieersparnis bei den horrenden Preisen, was nicht zu verachten ist 🙂
Allen ein schönes WE und viele Grüße aus Teltow….Ralf
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Januar 23, 2022 um 10:17 am Uhr #17270BibertalerModerator
Servus zusammen,
keine Ahnung, wie es Georg immer anstellt, aber wie so häufig stelle ich fest, dass ich mich doch für gewisse Punkte mehr hätte trauen müssen. Dass es heute morgen noch ein Restrisiko auf Schnee gab, war absehbar und habe ich ja auch schon in meinem früheren Kommentar verarbeitet. Dass es cdann genau über Innsbruck und etwas südlich in den Bergen das einzige Areal gab, an dem auch das Radar genug wahrnahm, ist schon fast wieder typisch. Daher herzlichen Glückwunsch an Georg zum ab Mittag uneinholbaren Wochenendsieg und auch an Adrian für seine Ost-Entscheidung gestern und damit Platz 2. Es ist manchmal echt demütigend, wenn man sich genau die Szenarien durchdenkt und sich dann am Ende doch mit komischem Bauchgefühl dagegen entscheidet. Naja, Lerneffekt war jedenfalls wieder einmal vorhanden. Zumindest blitzelt so langsam die Sonne durch und die verschneiten Berge machen sich in Szene. Schönen Sonntag euch allen noch.
Radarkomposit mit Bodenmessungen für heute Morgen 6UTC mit etwas Schnee über dem Flughafen und in den Stubaier Alpen
(http://niederschlag.lwz-vorarlberg.at/rincaportal/)Viele Grüße
BibertalerPS: Daten in Innsbruck noch ohne Gewähr, werden aber am Montagvormittag auf Richtigkeit überprüft. Gilt auch für die kommenden Wochen bis die automatisierte Datenübernahme funktioniert.
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Januar 24, 2022 um 10:01 am Uhr #17277BibertalerModerator
Servus zusammen,
kleines Update zur Auswertung in IBK: Die Werte für gerade vergangenes Wochenende sind jetzt vollständig nachgetragen. Wie gewohnt gilt für die Uni RR 0.0 für Samstag, wenn der Flughafen Niederschlag gemeldet hat, aber an der Uni selber nichts messbar war. Des Weiteren war der Bedeckungsgrad am Samstag eine 9 (hatte auch seine Berechtigung). Für alle, die sich nicht an so einen Fall erinnern können, Abzüge gabe es für alle in Höhe des gewohnten Abstandes bei N; Zusatzabzug wegen gemeldeter 8 wurde logischerweise keiner gewertet (ist ja eine 9 und keine 8 😉 ).
Und dann noch eine Aktualisierung zum Wochenende davor. Die Windmessung am Flughafen am 15.1.22 hatte eine nachträgliche Korrektur, die nun in unserer Wertung ausgebessert wurde.
Der LOWI hat, wie so häufig, keine Windrichtung gemeldet, weshalb der Automat in die Wertung einfloss. Da dieser damals Windstille angegben hatte, wurde neben DD auch FF angepasst.
Mit der Korrektur der Windrichtung vom 11121 auf 190 war die Windstille auszubessern und auch die Windgeschwindigkeit konnte daher wieder wie gewohnt vom SYNOP genommen werden. Daher gilt jetzt DD 190 und FF 2. Soweit der Neuerungen. Guten Wochenstart euch allenViele Grüße
Bibertaler -
Januar 24, 2022 um 12:25 pm Uhr #17279HeikoModerator
Hallo in die Runde,
vielen Dank für Eure Ergänzungen und Rückmeldungen!
Nachdem es in Berlin am Freitag tolles Winterwetter mit leicht verschneiter Landschaft [Ergänzung: Am Donnerstag bildete sich abends eine Schneedecke von etwa 3 bis 4 cm, stellenweise an die 5 cm, bezogen auf den Südwesten Berlins] und Sonnenschein gab, hat sich erwartungsgemäß die Wolkensuppe aus Nordwesten breitgemacht (wobei der Sonnabend gerade östlich von Berlin längere heitere Abschnitte bereithielt). Wie unterschiedlich die Details doch auch und gerade bei einer solchen Wetterlage herausgearbeitet werden können, hat dieses Turnierwochenende gut gezeigt.
Wenn ich die Glaskugel anschalte, sieht es ja bis zur nächsten Wetterbesprechung bzw. dem damit verbundenen Wochenende so aus, als könnten die Stichworte „mild“ und „wolkenreich“ beibehalten werden.
In zwei Monaten haben wir schon den astronomischen Frühling, und ich bin gespannt, wie das Winterwetter über Schneeschauer oder Schneeregen hinaus in dieser Saison überhaupt noch mal zum Tragen kommt. Immerhin ist „Frost“ in dieser Witterung in Berlin weitgehend ein Fremdwort. Über die zugefrorene Havel spazieren oder den Mpemba-Effekt ausprobieren – eigentlich mitten im Winter schon die richtige Jahreszeit, aber uneigentlich sieht es derzeit wie ein Übergang von Spätherbst zu Vorfrühling aus. Na mal gucken, was die Atmosphäre in den nächsten Wochen (nicht nur) für Berlin an meteorologischen Leckerbissen bereithält.
Viele Grüße,
Heiko.- Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahren, 11 Monaten von Heiko.
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Januar 25, 2022 um 7:48 pm Uhr #17281HeikoModerator
Hallo zusammen,
Nachtrag mit neuen Erkenntnissen zum Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai:
Ich empfehle, wenn nicht schon geschehen, die Lektüre der aktuellen Beiträge im Meteoros-Forum allgemein… https://forum.meteoros.de/viewtopic.php?f=2&p=237112&sid=bd70b7f8cde79f05d9dbba3f8698077e#p237112
…und insbesondere das Video der dort aktiven Laura Kranich: https://youtu.be/duRMekmc9o8
Auf der heutigen Startseite von spaceweather.com seht Ihr einen interessanten Beitrag zu Leuchtenden Nachtwolken (NLCs); dank der modernen Technik müssen wir „Nordhalbkugler“ also auch im Winterhalbjahr nicht auf diese schönen atmosphärischen Erscheinungen verzichten. https://spaceweather.com/ (ggf. bitte rechts oben das Datum 25.1.2022 einstellen) Faszinierend, wie die (diskutierten) Zusammenhänge in der Atmosphäre sind. Zitat: „Where did these clouds come from? Maybe Tonga. The eruption of the Hunga Tonga–Hunga Haʻapai volcano on Jan. 15th hurled a plume of ash, sulfur dioxide and (this is the important part) water vapor more than 55 km high. Baumgarten and others are investigating the possibility that water from the volcano has reached the mesosphere, creating an outburst of noctilucent clouds. Stay tuned for more information.“ (Nebenbei finde ich gerade keine „Knöpfe“ wie „kursiv“.)
Viele Grüße,
Heiko. -
Januar 25, 2022 um 9:09 pm Uhr #17283PfingstochseTeilnehmer
Hallo Heiko,
vielen Dank für die Bereitstellung dieser interessanten Links!!! +++ In 2 Monaten haben wir zwar bereits den astronomischen Frühling, aber nun müssen wir erst einmal schauen, was uns der Februar so kredenzt. Spannend scheint es nach einem verregneten und nochmals milden WE zu werden Richtung Monatswechsel. Zumindest werden wir für ein paar Tage unterkühltes „Aprilwetter“ erleben 🙂 Mal etwas Anderes als diese elende Trübnis dieser Tage!!!
Viele Grüße…Ralf
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Januar 26, 2022 um 11:43 pm Uhr #17285HeikoModerator
Moin Ralf,
danke, stimmt, verfrühtes Aprilwetter ist nicht verkehrt, will sagen: abwechslungsreich.
Ich habe mir kürzlich den Winter Anfang 2021 noch mal genauer angesehen bzw. in Erinnerung gerufen. Was da im Februar mit der Luftmassengrenze, teils über einem halben Meter Schnee, sibirischem Frost nachts und auch klirrender Kälte tagsüber zumindest in einigen Gegenden Deutschlands los war (bevor die milde Luft aus Westen kam), ist auch knapp ein Jahr später beeindruckend.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Nein, ich erwarte nicht, dass der Februar 2022 automatisch eine Kopie des o.g. Wetters ist. 🙂
Als Stichwort der nächsten Tage werfe ich mal „Wind“ in den virtuellen Raum – alleine 8er-Böen sind für uns Berliner Flachlandtiroler schon was ziemlich dolles.
Viele Grüße,
Heiko.
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