Startseite › Foren › Wetterturnierforum › Sturmhochsaisons-WB zum 18. bis 20. 02.2022
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Februar 18, 2022 um 1:15 pm Uhr #17375BibertalerModerator
Servus zusammen,
schön, dass ihr da seid. Das ist bei weitem nicht selbstverständlich. Man ist schnell mal auf dem falschen Weg…oder eigentlich schon auf dem richtigen, aber halt nur zu früh, quasi einen Riiber zu früh. Oder man ist an sich auf dem richtigen Weg, aber wäre besser dran getan nochmal zurückzugehen und macht jetzt einfach einen Bradbury. Und dann gibt es noch die Variante, in der man genau zur richtigen Zeit am richtigen Weg ist und dann kommt, was kommen musste: Folgende Zugverbindungen können Sturm bedingt nicht weiter bedient werden. Mit anderen Worten, es ist mal wieder Wetter – und was für eins. Also anschnallen, den Falttisch einklappen und rein in die Turbulenzen. Und damit herzlich willkommen zu einer weiteren Sturm-WB (mal wieder 😉)
Bodendruck vom Donnerstag mit Fronten zum Orkandonnerstag [Quelle: wetterpate.de, FUBerlin, DWD]Was bisher geschah
Ein Tief südöstlich von Grönland und eine mächtiges Hoch über dem Atlantik sind ideale Treiber für einen zonalen Jet, der sich in den letzten Tagen immer weiter nach Mitteleuropa arbeitet. Seit Mittwoch liegt dir Vorderseite des Jets über Norddeutschland und reicht über die Britischen Inseln weit auf den Atlantik hinaus. Auf dieser Schnelltrasse rauschen die Sturmtiefs wie an einer Perlenkette durch. Das erste stärkere Windfeld mit Tief Vera warnte bereits am Montag die Westfriesischen Inseln mit schweren Sturmböen vor dem, was noch kommen sollte. Am Dienstag ließ der Wind zunächst nach, um mit Wenjins Okklusionsfront erneut Sturmböen an der Nordsee auszulassen. Bis zu diesem Zeitpunkt war es in der Nordhälfte meist nur starke bis stürmische Böen, auf exponierten Stellen, wie dem Brocken logischerweise stärker. Am Mittwoch kam dann Schwung in die Wetterküche. Xandra rauscht zunächst mit ihrer Warmfront über Mitteleuropa hinweg, bringt schonmal die ersten Verkehrsabläufe durcheinander und dann kommt direkt anschließend noch Orkantief Ylenia am Donnerstag und wischt nochmal feucht durch. Alles, was dabei nicht niet- und nagelfest ist, wird muss sich den verbreiteten orkanartigen Böen geschlagen geben. Aber nicht nur in den Hochlagen der Mittelgebirge und Alpen geht es bis Orkanstärke, beispielsweise mit 152 km/h auf dem Brocken, 139 auf dem Säntis und gefährliche 180 km/h auf der Schneekoppe im Polnischen Riesengebirge, sondern auch die Nordseeküste mit 124 km/h auf Spiekeroog und einzelne Binnenlandstationen wie Göttingen mit 119 km/h. Die Beaufortwerte im 6-stündigen Loop geben einen Eindruck davon, wie das ganze in den letzten Tagen durchgestürmt ist, im wahrsten Sinne des Wortes.
Böen von Mittwochnacht bis Freitagvormittag im 3s Loop, entnommen von Metmaps, Zugang mit Wetterturnieraccount 24h vor TippabgabeDes Weiteren gab es mit den zahlreichen Schauern auch die ein oder andere schöne Szenerie mit netten Mammati über Berlin. Falls jemand Lust und Zeit hat, dann wäre das der richtige Zeitpunkt um die Bilder einem breiten Publikum vorzustellen. Hamburg hatte mal wieder eine Sturmflut, wie man der Gezeitenprognose entnehmen kann, und nach der neuen Grafik soll es morgen sogar eine schwere Sturmflut geben.
Gezeitenprognose für Hamburg von Donnerstagabend und aktualisiert vom Freitagmittag mit schwerer Sturmflut auf Samstag [https://tableau.bsh.de/views/Wasserstand_Nordsee_Pegelseite/Wasserstand_Kurve?%3Aembed=y&%3AisGuestRedirectFromVizportal=y&Pegel=Hamburg]Auch bei unseren Nachbarn hat Ylenia kräftig gewütet und für einige Schaden gesorgt. Dabei gibt es den ein oder anderen Tornadoverdacht in Westpolen und auch ein eindrückliches Video, warum man nicht nur lose Gegenstände sichern sollte, sondern auch Baukräne in die Feiertagsstellung bringen sollte, hat aber vielleicht trotzdem nichts gebracht: https://www.youtube.com/watch?v=MVUGBb1D-64
Und im Alpenvorland gab es zumindest nette Eindrücke, auch schon bevor der Wind stärker wurde. Sowohl Abendrot am Dienstag, als auch Morgenrot am Mittwoch ließen dank Schauern an der richtigen Stelle wunderschöne Regenbögen erstrahlen. Nun aber zurück zum Wesentlichen…zu den Sturmtiefs und da starten wir einfach mal mit dem Tief, das direkt vor unserer Haustür steht: Zeynep.
Bilderbuch Satbild von Freitagnacht von Zeynep oder Eunice mit Beschriftungen aus einer Twittermeldung von Dr Simon Lee- kein weiterer Kommentar nötig 😉 [Quelle: https://mobile.twitter.com/SimonLeeWx/status/1494522308559527942%5D
Zugehörige GFS ThetaE mit Niederschlag und Böen (rechts) für Freitagvormittag mit dem Windfeld von Zeynep über den Britischen Inseln, Kaltfront gut am Windsprung und kurzem Abschwächen erkennbar. [Quelle: ertel2.uibk.ac.at, ACINN]
Radarkomposit von Opera (EUMETNET) vom Freitag gegen 10 UTC mit Zeyneps Warmfrontregen über Deutschland, der Okklusion über den Britischen Inseln inklusive Konvektion im Tiefkern und der Kaltfront mit vorgelagerten Schauerlinien von England, übers Bretonische Finistère bis weiter über Galicien [Quelle: https://www.eumetnet.eu/activities/observations-programme/current-activities/opera-radar-animation/%5D
GFS Temperatur auf 850 hPa für Freitag 12Z, markanter Warnluftsektor von Zeynep, KLA über dem Atlantik bis zur unübersehbaren Kaltfront, bis zu diesem Zeitpunkt von der Nordsee, über Paris und die Garonne-Mündung nach Galicien weiter auf den Atlantik reichend. [Quelle: ertel2.uibk.ac.at, ACINN]Großwetterlage zum Wochenende
Wir nähern uns der zweiten Alphabetrunde dieses Jahres. Orkantief Ylenia zieht über Finnland ab und macht Platz für das bereits eingeleitete nächste Sturmtief Zeynep, international als Eunice benannt, das am Freitagnachmittag, mit seiner Okklusion über der Nordsee zum Liegen kommt. Die Warmfront ist bis zum Abend längst über unsere Städte hinweg und auch die zugehörige Kaltfront schmiegt sich, bis es für uns relevant wäre, an die Alpen an und reicht am Samstagmorgen über die Slowakei bis ins Baltikum zum Tiefkern über der Ostsee. Weiter im Norden dümpelt die zwei der baldigen Vierlingsschwestern Wenjin I und II zwischen Grönland und Norwegen, greifen aber nicht in mitteleuropäische Wetterveränderungen mehr ein. Ebenso für uns nicht mehr akut relevant ist Tief Ylenia mit ihrer von Finnland bis ins Krisengebiet am Schwarzen Meer reichenden Okklusion. Hiermit ist das Alphabet abgeschlossen und wir fangen auch schon wieder von vorn an; und zwar mit Tief Antonia. Sie ist aktuell noch eine Randnotiz über Nova Scotia und kündigt sich uns für Sonntag an.
Bodendruckvorhersage für Freitag 12Z mit Fronten zum Tippzeitpunkt [Quelle: wetterpate.de, FUBerlin, DWD]
Durchgang von Zeynep am Freitagabend, es ist ganz schön was los in der Atmosphäre. Viel Scherung und auch der Tornadoparameter springt an. Mehr interessante Karten unter http://www.lightningwizard.com/maps/
GFS Geopotential mit Isotachen auf 300hPa im Wochenendverlauf, Hoch über dem Atlantik, durchrauschende Tröge über Mitteleuropa [Quelle: ertel2.uibk.ac.at, ACINN]
GFS 850 hPa ThetaE mit Niederschlag mit der Oklussion von Wenjin am Samstag und Tief Antonia inklusive aller Fronten am Sonntag Zeitpunkte jeweilse 9 und 18 UTC mit 3h Niederschlagssumme [Quelle: ertel2.uibk.ac.at, ACINN]Wetterablauf am Wochenende
Im Februar müssen die Stürme fackeln, dass dem Ochsen die Hörner wackeln. Da kann man schon jetzt einen Haken daruntersetzen. In der Nacht auf Samstag stürmt Zeyneps Kaltfront durch, jegliche Abkühlung am Boden wird instant durchgemischt und bringt daher nur wenig Abkühlung. Bis Mitternacht passiert sie zudem die Oder und die Niederschläge lassen zumindest im Norden nach. IM Süden bleibt die Front an den Alpen hängen, sodass noch etwas bis in den Morgen hineinregnet. Östlich der Alpen geht der Niederschlag vor 6 UTC durch, daher startet Wien trocken in unseren Turniersamstag. Im Laufe des Vormittages beruhigt sich der Wind schon wieder. Auch wenn wir in der Höhe noch im Trog hängen, so haben wir unterhalb der Tropopause, die in Berlin laut Modellsounding am Samstag unter 400 hPa liegen wird, eher anticyclonale Vorticity, bevor die jüngste Schwester Wenjin IV mit ihrer Okklusion herannaht, was man im ThetaE-Bild für Samstag 18 UTC über der Nordsee erkennen kann. Im Gepäck hat sie neben Niederschlag vor allem für Berlin/Leipzig und Zürich auch ein Sturmfeld, das eher den Süden beeinflussen wird. In den GFS-Böen taucht sie am Samstag um 6UTC südlich von Irland auf und zum Tagesabschluss liegt sie mit Kern über Ostfriesland. Ihr Windfeld verlagert sich im Laufe der Nacht bis nach Wien vor.
Am Sonntag übergibt Wenjin IV den Staffelstab nach kurzem Keileinfluss im Süden an das nächste Sturmtief Antonia, wobei es im Osten am Morgen noch zu letzten Ww-relevanten Regentropfen reichen sollte. Die Okklusion von Wenjin IV reicht vom Kern südlich von Island bis Schottland, wo sie sich in die Kaltfront nach Irland und die Warmfront über die Nordsee auftrennt. Im Laufe des Sonntages kommt es mit letzterer zu einer Warmluftadvektion in Mitteleuropa, bei der ich wieder herzlich gerne auf die Prognosesoundings verweise. Zu Archivierungszwecken findet ihr unten aber zwei dieser Soundings für Berlin unten nach den Städten im Einzelnen. Wobei ich einerseits auf die WLA, als auch auf die Höhe der Tropopause hinweisen möchte. Die Bewölkung ist schon zu Mittag dicht, ob sich zuvor noch ein paar Sonnenmomente ausgehen, kann jede und jeder selbst entscheiden. Im Feuchtequerschnitt vom ARPEGE hätte es zumindest ein kleines Fenster nach Wenjin und vor Antonia, aber viel Spielraum ist da nicht mehr. Da wir mittlerweile knapp über 10 Stunden maximale Sonnenscheindauer sind, kann man seine erwarteten Sonnenstunden *10 nehmen und dann ein Paar Zehntel runtergehen. Am Nachmittag ist dann in Berlin/Leipzig die 6 gesetzt, Zürich eigentlich auch, auch wenn die Warmfront hier wegen leichten Keileinflusses eher aufbröselt und nicht sonderlich niederschlagsaktiv ist. Ebenso geringe Chancen auf Tropfen sieht Innsbruck, wo der Westwind die Talatmosphäre eher wieder auftrocknen wird, am Arlberg und auch vom Außerfern bis ins Karwendel sollte es aber für ein paar Tropfen reichen. Für das richtig Turbulente sind wir mit unserer Wertung leider zu spät. Die Kaltfront kommt erst nach 18 UTC in unsere Städte, womit der Wind nochmal zulegt und weiterer Regen nachkommt. Bis Montag 6UTC kommt die Front im GFS bis zum südlichen Schwarzwald voran und verlängert sich über das Alpenvorland bis ins Riesengebirge bis weiter nach Danzig an der Ostsee. Im EZ ist sie schon etwas weiter im Süden und ICON-EU sogar noch ein Stück. Je nach Modell hat es also Auswirkungen auf die Regenmenge, wobei erfahrungsgemäß die zeitigere Variante eher eintraf. Daher ist es sinnvoll auch die Alpenstädte mit etwas Regen am Montagmorgen zu bedenken, womit dann unser Turnierwochenende beendet sein wird.
ARPEGE Feuchtequerschnitt von der Nordsee links bis ins Riesengebirge rechts mit dem trockenen Fenster zwischen der abziehenden Wenjin und aufziehenden Warmfront von Antonia [Quelle: Meteociel.fr]
Auswahl an GFS Böen am Samstagmorgen, Sonntagmitternacht, -morgen und -abend [Quelle: ertel2.uibk.ac.at, ACINN]
Metmaps MosMix Böen mit Windfieder fürs gesanmte Wochenende im 3s LoopDie Städte im Einzelnen
Berlin/Leipzig: Schauer am Sonntag, am Nachmittag höchstens noch in Berlin, Leipzig eher trocken. Stürmisch mich frischem bis starkem West am Samstag- und frischem Südwest am Sonntagmittag. Schwere Sturmböen in Berlin am Samstagmorgen, sowie stürmische Böen auf Montag, auch in Leipzig stürmisch. Höchstwerte 8 bis 9 Grad, am Montag in Leipzig auch um 10 Grad. Nachts auf Samstag 4 bis 5, auf Sonntag 2 bis 4 Grad. Taupunkt in Berlin je nach Schaueraktivität am Samstag höher als Leipzig ohne Schauer mit -2 bis -3 Grad.Wien: Auch viel Wind mit frischem Westwind, und stürmischen Böen, am Samstag einzelne Sturmböen. Untertags trocken mit Sonne und Wolken im Wechsel. Erst auf Montag sicher etwas Regen, am Sonntag mit Wenjin IV je nach Modell ein paar Tropfen denkbar, aber von den MOSen eher rausgerechnet. Tagsüber um 12 Grad, Tiefstwerte auf Samstag mild mit um 7 bis 8 Grad, auf Sonntag mit nachlassendem Wind 0 bis 2 Grad.
Zürich: Nachtröpfeln am Samstagmorgen anschließend trocken und freundlich bei schwachem Südwestwind, in Böen am Morgen und in der Nacht auf Sonntag stark bis stürmisch. Am Sonntag immer wieder Regen, dazu zunehmender Wind, zum Mittag noch frischer Südwest, in der Nacht auf Montag Sturmböen. Höchstwerte über 10 Grad, nachts um 4 Grad, bzw 2 Grad auf Sonntag.
Innsbruck: Wie in Zürich etwas Nachtröpfeln am Samstagmorgen, anschließend freundlich und trocken mit ein paar Sonnenstunden. Mit bis zum Mittag steigendem Druck im Alpenvorland eher Ostwind. Höchstwerte knapp 10 Grad, nachts zuvor 3 bis 5 Grad. Auf Sonntag mangels Wind und wegen Wolkenlücken etwas Abkühlung und daher am Flughafen leicht frostig. Untertags aber wieder mild mit über 10 Grad und Westwind, je nachdem wie durchgreifend auch stärker ausfallend.
Modellsoundings für Berlin Samstag und Sonntagmittag, man beachte die Tropopausenhöhe unterhalb 400 hPa sowie die WLA auf Sonntag. AM Samstag vor allem tiefere Wolken und etwas MIttelhohes bis hohes. Am Sonntag dicht bewölkt, allerdings Wolkenlücke am morgen nicht vergessen.Ausblick
Nach dem Sturm ist vor dem Sturm. Zunächst mal geht es nach Antonia mit vorübergehender Zwischenkeilverschnaufspause am Dienstagvormittag stürmisch bis Mittwoch weiter. Dazu gibt es zahlreiche Schauer und in den Nordlagen der Alpen und einiger Mittelgebirge kann es in Staulagen auch kräftiger regnen bzw. in höheren Lagen schneien. Mit Durchzug der Mittwochskaltfront nehmen sowohl Wind als auch Niederschläge ab und hoher Druck macht sich bemerkbar. Warmluftadvektion in der Höhe könnte auf Donnerstag für Nebel interessant werden, ehe schon wieder die Nächste Störung auf Freitag möglich wäre, was man in den Ensembles für Berlin und Innsbruck reininterpretieren kann. Als Winterliebhaber orientiere ich mich da spaßeshalber natürlich an die Läufe im Modelleiskeller, die mit einem massiven Trog über Mitteleuropa nochmal feinstes Schneewetter in die Alpen bringen und uns zum Abschluss der Winterwertung einen ordentlichen Winterabschluss bescheren würde. Auch fürs Tiefland wäre da eine weiße Zuckerschicht möglich. Bevor hier jedoch unerfüllbare Erwartungen aufkommen, es gibt noch einige andere Members, die davon nichts wissen wollen. Mehr dazu dann nächste Woche – an dieser Stelle, Freiwillige bitte vor und hier in der Liste eintragen (gilt übrigens auch für die ersten Frühjahrswochenenden im März dann analog).GFS Ensemble für Berlin und Innsbruck, Temperaturniveau pendelt um das Mittel herum, mal darunter, mal darüber; viel Niederschalg nach dem Wochenende sowie winterliche Szenarien zum Monatsende denkbar [Quelle: wetterzentrale.de]
Wenn die Modelle aufhören, fangen die alten Bauernweisheiten erst richtig an. Und da gibt es sozusagen die Siebenschläferregel zum Winterende: Die Nacht zu Petri Stuhl (22.2.) zeigt an, was wir noch 40 Tag für Wetter han. Demnach bleibt es eher windig und feucht mit einigen Niederschlägen, die bei positiven Temperaturniveaus nur in den Hochlagen als Schnee kommen würden…und schon wieder ist die Winterlaune dahin. Schade drum. Es gibt aber einen Hoffnungsschimmer, denn: Alle Monate im Jahr verwünschen einen schönen Februar. Wenn das mal keine positiven Erwartungen an die kommende erste „post“pandemische Zeit weckt, weiß ich auch nicht. Eines sollte aber klar sein, es wird vor lauter Veranstaltungen und Treffen sehr voll werden im Terminkalender werden. Solange das Klonen nicht erfunden ist, werden wir uns entscheiden müssen, wo wir dabei sein wollen und auch können. Daher nutzt die Zeit jetzt noch, kommt gut durch die kommenden Tage, lasst die Sicherheitsgurte noch etwas an, solange der Wind da ist und vor allem, passt’s gut auf euch auf.
Viele Grüße ausm Windschatten der Nordkette
Bibertaler- Dieses Thema wurde geändert vor 2 Jahren, 9 Monaten von Bibertaler. Grund: Bilder die erste
- Dieses Thema wurde geändert vor 2 Jahren, 9 Monaten von Bibertaler. Grund: Bilder die Zweite
- Dieses Thema wurde geändert vor 2 Jahren, 9 Monaten von Bibertaler. Grund: Bisschen Sortieren ;-) ab jetzt ran an die Kommentare
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Februar 18, 2022 um 3:17 pm Uhr #17381GeorgAdministrator
Hallo in die Runde,
wegen einer Interviewanfrage habe ich es heute leider nicht geschafft meinen Berlin-Tipp rechtzeitig vollständig abzugeben, der Sonntag fehlt und diese Zahlen stehen auf meinem Zettel:
So 8 2 240 13 41 6 6 1006,0 8,9 2,9 3,0 10,6
Um 16:04 Uhr hatten Schneegewitter und Bibertaler heute ein Foto von meinem Berlin-Tipp auf ihrem Handy. Falls niemand Einwände dagegen hat, dass mein Tipp noch mit aufgenommen wird, würde ich mich über den Nachtrag vom Sonntag freuen, andernfalls müsste der Samstag gelöscht werden.Sorry für die Umstände für die Berliner Turnierleitung und ein großes Dankeschön für euren Einsatz.
Ganz herzliche Grüße,
Georg -
Februar 18, 2022 um 3:23 pm Uhr #17382MammatuscloudModerator
Moin,
Danke Bibertaler für die schöne WB zu diesem spannenden und windigen Wochenende.
Ich ahbe erstmal den Tipp von Georg ergänzt, damit er heute Nacht nicht vom System gelöscht wird. Und ich es später nicht mehr schaffe.
Falls jmd. Einwände hat, lösche ich den Tipp morgen früh wieder.Viele Grüße
Morten -
Februar 19, 2022 um 2:19 pm Uhr #17383GeorgAdministrator
Weltbester Alex,
jetzt bin ich endlich zum Lesen Deiner Super-WB gekommen. Die klaren und klassischen Strukturen auf den Wetterkarten finde ich derzeit beeindruckend. Tiefs und Frontenkarten sehen aus, wie im Lehrbuch der Meteorologie. Trotz guter Prognosen und präziser Sturmwarnungen gab es jedoch leider wieder Todesopfer. Die größte Gefahr ist oft die unterschätzte Gefahr.
Die kälteste Luftmasse der Nordhemisphäre befindet sich derzeit über Kanada. Daraus ergeben sich große Temperaturunterschiede in Nordamerika, die Doping für den Jetstream sind. Über dem Atlantik steht dementsprechend das markante Azorenhoch starken Islandtiefs, die laufend im Grönlandlee geboren werden, gegenüber. Das Islandtief ist eigentlich ein Grönlandleetief, analog das Genuatief ein Alpenleetief.
Die stürmische Wetterlage ist ein Fest für alle Windräder, außer es geht zu wild zu. Stromproduktion und Börsenstrompreise schwanken in diesem Februar jedenfalls ordentlich. Durch den letzten Sturm ist der Börsenstrompreis im Land des Strompreisweltmeisters ins Negative gestürzt.
Ganz herzliche Grüße,
Georg -
Februar 21, 2022 um 12:40 pm Uhr #17385BibertalerModerator
Servus zusammen,
auch wenn es im Inntal an sich ziemlich entspannt blieb mit der Windsituation verglichen zu außerhalb der Alpen, so gibt es dennoch etwas Nettes zu berichten. Heute morgen gegen 9 MEZ erreichte die Kaltfront das Stadtgebiet… für unsere Wertung leider zu spät, dafür aber mal wieder in beeindruckender Art und Weise über die Nordkette. Im Radarkomposit (Bodenmessungen sind inklusive) der ZAMG ist die Linie der Front gut zu erkennen und auch, wie sie sich nördlich der Nordkette an selbige anschmiegt.
Radarkomposit mit Bodenmessungen von 8:50MEZ [Quelle: http://niederschlag.lwz-vorarlberg.at/rincaportal/%5D
Und dann ging alles recht schnell. Kurz zuvor noch etwas Sonne und schon flogen die Mülltonnen um die Ecke. Die 20 Minuten mit schweren Sturmböen von bis zu 96 km/h an der Uni (siehe den Peak in der unteren Grafik oben rechts mit 26.8 m/s), in den Stadtteilen am Fuße der Nordkette von Mühlau bis Hötting wahrscheinlich auch darüber, haben gereicht um einige Bäume letal zu überraschen und haben die Feuerwehren in die Einsätze geschickt. Gegen 9:15 MEZ gingen die Tropfen kurzzeitig in Flocken über. Während die Plateaus kurzerhand eingezuckert wurden, blieb es am Talboden bei einer reinen Flockenflugschau. Die Niederschlagsmenge blieb überschaubar, der Druck stieg sprunghaft um etwa 5 hPa an und seit 12MEZ heißt es wieder feinstes Nordföhnwetter, gut zu erkennen am Taupunktsturz inklusive Böen/Windverstärkung aus West und Temperauranstieg auf nahe 10 Grad.
Unidaten seit Samstagabend bis Montagmittag. Am Sonntag viel zu warm mit Durchmischung bis über Kofelgipfelniveau; leider ohne Böen an der Uni, dafür aber am Flughafen. Und dann die Kaltfront am Montagmorgen, gefolgt von Nordföhn [Quelle ACINN: http://ertel2.uibk.ac.at:8080/ertel/data/pngs/lightningmaps/entrance.png%5D
Zum Abschluss noch ein kleines GIF zum Frontdurchgang der Webcam aus Sistrans (südöstlich von IBK am Plateau) mit Blick nach Nordwesten über Innsbruck hinweg an der Martinswand vorbei ins Oberinntal. Aufnahmen stammen von 8:40 bis 9:30 MEZ im 10 Minuten Abstand [Quelle: https://www.stefanjud.net/webcam/sistrans-west/%5DEinen guten Wochenstart euch allen und allen Sturmgeplagten, gute Besserung und viel Energie beim Aufräumen
Bibertaler -
Februar 21, 2022 um 1:52 pm Uhr #17386HeikoModerator
Servus lieber Alex,
und vielen Dank für Deine Arbeit! Dies ist nicht „einfach nur“ eine Wetterbesprechung, die Arbeit gemacht hat; dies ist eine Arbeit!
Großes Kino – passend zur gerade beendeten Berlinale – mit den vielen Karten, Animationen und Erklärungen. Auch danke an alle, die Ergänzungen beigetragen haben (auch unser Bibertaler selber).
Das Thema „Wind“ (wenn auch nicht mehr so heftig als Sturm oder gar Orkan) wird uns ja erst mal erhalten bleiben, und am Freitag wird auch schon das letzte Turnierwochenende in diesem meteorologischen Winter eingeläutet. Das sieht nach derzeitigem Stand eher übersichtlich aus, und der Februar scheint mit ruhigem Wetter und zeitweiligem Sonnenschein auszuklingen – wenn das denn mit dem (Zwischen-) Hochdruckkeil klappt. Die Betonung liegt auf „Zwischen“, denn mit dem Kaltluftpaket, das sich danach – zumindest laut GFS – andeutet, könnten pünktlich in den ersten Märztagen mal wieder die Worte „Schnee“, „Schneeschauer“ oder „winterlich“ an Bedeutung gewinnen. EZ will davon nichts oder nicht viel wissen. Aber bis dahin fließt ja noch viel Wasser die Spree, die Weiße Elster, die Donau, den Inn und die Limmat herunter.
Viele Grüße,
Heiko.- Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahren, 9 Monaten von Heiko.
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