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- Dieses Thema hat 17 Antworten und 6 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 3 Jahren, 4 Monaten von Heiko.
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Juli 9, 2021 um 11:03 am Uhr #16612HeikoModerator
Hallo liebe Freunde des Wetters,
da sich für die heutige Wetterbesprechung niemand sonst gefunden hat, müsstet Ihr noch mal mit mir vorlieb nehmen.
Gleich vorweg ein Hinweis: Bisher habe ich es vermieden, an (Turnier-) Wochenenden aktiv an der Wetterbeobachtung in Berlin-Dahlem mitzuwirken. An diesem Wochenende mache ich aus organisatorischen Gründen aber das erste Mal zu Turnierzeiten (seit Dahlem mit in die Wertung eingeht) mit, so dass morgen (Sonnabend) Wv, N und teils auch Wn und die Niederschlagsmenge auf meinem Mist wachsen. Zur Erläuterung: Natürlich hängen die Ws und N direkt von der (auch meiner) Wetterbeobachtung ab, und sollte es bis zum Mittag irgendwelche Phantomniederschlagsmessungen geben, die nicht auf „echten“ Niederschlag zurückzuführen sind, müssten diese herausgenommen werden. Das zur Transparenz.
Nun aber zum eigentlichen Wetter. 🙂
Ein großes Thema bei uns in Mitteleuropa und somit auch in Deutschland (wie immer freue ich mich auf Ergänzungen aus der Schweiz und Österreich und – da ich ja doch sehr Berlin-lastig herangehe – aus Leipzig!) war und ist ja der Regen. Bis heute früh, 06z, schaffte es die Wetterstation Neresheim in Baden-Württemberg auf 96,1 l/m² in 24 Stunden. Das Bundesland, das in der Wertung der niederschlagsreichsten Orte im Messnetz des DWD folgt, ist Bayern: In Hof kamen 74,6 l/m² zusammen. Dort übrigens hatte der Juli 2021 bisher schon 10% mehr als das Monatssoll zu bieten, wie Ihr bei Bernd Hussing seht: https://www.bernd-hussing.de/klima.htm Mit 48,6 l/m² in Rotenburg (Wümme) kommt Niedersachsen auf den dritten Platz. Größtenteils trocken war es im Wesentlichen von der Magdeburger Börde bis zur Ostseeküste Mecklenburgs sowie in Teilen Niedersachsens. Passend zum Regenwetter machte sich die Sonne in weiten Teilen des Landes rar; Ausnahme war hier hauptsächlich das Nordseeumfeld, wo List auf Sylt auf 13,9 Stunden Sonnenschein kam. Auch im östlichen Bayern gab es längeren Sonnenschein, genauer bis zu 8,4 Stunden in Saldenburg-Entschenreuth. Die wärmste Ecke Deutschlands lag gestern in Niedersachsen, wo Nienburg auf 27,6°C kam. Stellenweise, wie in Metten mit 26,3°C, wurde auch in Ostbayern ein Sommertag erreicht. In vielen anderen Regionen pendelte die Höchsttemperatur um 20°C. In der Nacht zu heute war die Tiefsttemperatur in Ueckermünde in Mecklenburg-Vorpommern mit 19,4°C am nächsten an tropischen Dimensionen dran. In Perl-Nennig (152 m über dem Meeresspiegel) im Saarland war es dagegen mit 10,7°C kühler als beispielsweise im 900 m hoch gelegenen Meßstetten auf der Schwäbischen Alb. Somit – auch das ist bei Bernd Hussing gut zu sehen – ist der bisherige Juli im Hinblick auf die Temperatur in etwa normal.
Das Satellitenbild von heute Vormittag zeigt die „Wolkensuppe“ über Mitteleuropa, die – ähnlich wie das passende Radarbild – eine gewisse Wirbelstruktur erahnen lässt. Gewitter finden sich momentan in erster Linie (im wahrsten Sinne des Wortes) in Österreich, Tschechien und Polen.
Auf der heutigen Mittagskarte von GFS (jede/r möge sich ihre/seine Wunschmodelle zum Vergleich betrachten) ist ein Trog über weiten Teilen Deutschlands zu erkennen, der das verhältnismäßig hohe Geopotential weit nach Osten (und Süden) abgedrängt hat. Ihr erinnert Euch an die „Wirbelstruktur“, von der ich geschrieben habe? Passend dazu findet sich eine abgeschlossene Isohypse über Westtschechien (zweimal drübergelesen, ja, so wird’s geschrieben), Franken, Westsachsen und Thüringen. Das tiefste Geopotential ist aber weit weg zwischen Schottland und Südnorwegen sowie am westlichen Rand des Kartenausschnittes vor Südwestirland in grün zu sehen. Man kann zur großräumigen Strömung sagen, dass sie in der Höhe über Ostmitteleuropa aus südlichen, über den Alpen dagegen aus westlichen Richtungen kommt und nordwestlich dieses nahezu rechten Winkels (also über Deutschland) ein „Bereich schwacher Luftdruckgegensätze“ (OK, strenggenommen geht es um die geopotentielle Höhe, aber wir sind mal nicht so) herrscht. Ganz so sumpfig (um das Phrasenschwein dann doch zu füllen) ist es am Boden aber nicht, denn praktischerweise werden die Isobaren gratis mit der 500er-Karte mitgeliefert, und da sind doch immerhin ein paar mehr Linien gleichen Luftdruckes um zwei… ja, Tiefs (wobei, wenn man das als Kochlehrling als Spiegeleier abliefern würde, eine gute Benotung der Optik fraglich wäre), die in einer Art Rinne von Polen bis zum nördlichen Balkan liegen, zu sehen.
In der Bodendruckanalyse von heute, 00z, ist diese Tiefdruckrinne als ARNO bezeichnet („Kern“ etwa über Slowenien, wogegen ungefähr dort nach gestriger Prognose noch ein unbenanntes Tief liegen sollte, während ARNO über Nordpolen erwartet wurde – aber die Unsicherheiten auch in der Kurzfrist sind uns ja auch aus der jüngsten Vergangenheit nicht unbekannt). Sie ist mit einer Warmfront und knapp östlich dieser mit einer Konvergenzlinie ausgestattet. So erklären sich einerseits die gezeigten Gewitter und andererseits der – auch hier in Berlin – vorherrschende Regen stratiformer Art.
Dazu mal ein Blick auf das „spektakuläre“ Wettergeschehen von der Webcam des Dahlemer Wetterturmes aus in nordöstlicher Richtung (in der Bildmitte ist der Fernsehturm am Alexanderplatz, ca. 10 km entfernt) unter den tiefhängenden Wolken zu erkennen. In der Schule ging es in einer Französischstunde mal ums Wetter, und da blieb bei mir der folgende kurze Satz hängen: Il pleut. Es gibt aber auch Regenpausen, so ist es nicht. 🙂 Naja, die Natur freut sich, und hat es auch weiter dringend nötig, wie die Karten des UFZ-Dürremonitors https://www.ufz.de/index.php?de=37937 besonders für den Gesamtboden von ca. 1,8 m zeigen.
Bevor ich zum Wochenendwetter komme, möchte ich, nachdem ich ja auch schon Karten im europäischen Maßstab gezeigt habe, doch gerne noch einen Absatz für ein paar Zahlen aus Europa widmen: Die auf der Mitteleuropakarte nur ansatzweise erkennbare warme bis heiße Luft führte in Mostar in Bosnien-Herzegowina gestern zu einer Höchsttemperatur von 41,4°C! In Italien schaffte es Gioia del Colle in Apulien auf 38,4°C. In Spanien fielen, wie so oft, die enormen Temperaturunterschiede zwischen Hitze im Süden (bis zu 37,7°C in Moron de la Frontera in Andalusien) und höchstens mäßig warmer, fast schon kühler Luft im Norden an der Biskaya auf (wie am Leuchtturm Matxitxako, wo die Höchsttemperatur bei 18,7°C lag). Einem, passend zum gezeigten Trog, weitgehend kühlen Nordwesten Europas (kühl ist relativ, denn im isländischen Grímsstaðir gab es immerhin 23,0°C) stand sehr warmes bis heißes Wetter nicht nur im Süden unseres Kontinents, sondern auch in Osteuropa gegenüber. Dort reichte die Hitze bis in den Osten Estlands, nach Südostfinnland und weit in den Norden des europäischen Teils von Russland. Selbst in Kanevka in der Oblast Murmansk, nördlich des nördlichen Polarkreises, wurde mit 30,6°C ein Heißer Tag erreicht. Wäre man gestern vom nordnorwegischen Kirkenes (25,7°C) zur etwa 650 km entfernten Bäreninsel (5,7°C) gereist, hätte man beim Verlassen des Verkehrsmittels wohl das Gefühl gehabt, in einem Kühlschrank gelandet zu sein. Im kroatischen Komiza auf der Insel Vis war es in der Nacht zu heute am schwersten, abzukühlen, denn dort lag die Tiefsttemperatur bei 28,7°C! Die Adria hatte dort heute früh eine Wassertemperatur von 26,4°C. Selbst in Onega in der nordwestrussischen Oblast Archangelsk auf fast 64° nördlicher Breite wurde eine Tropische Nacht mit einer Tiefsttemperatur von 21,4°C verzeichnet. Wer auf Kälte stand, war entweder auf den Bergen (Zugspitze -1,0°C) oder z.B. im französischen Barcelonnette in der Provence (1.155 m, 2,3°C) oder, wenn’s dann doch das Tiefland sein sollte, auf der zu Norwegen gehörenden Insel Jan Mayen (10 m, 5,3°C) gut aufgehoben. Das beim ergiebigen Niederschlag beschriebene Neresheim war übrigens europaweit auf Platz fünf der nassesten Orte; in dieser Liste folgten nur noch vier Schweizer Wetterstationen, von denen Bignasco im Tessin mit 108,8 l/m² die Goldmedaille bekam.
Wer von uns am Ende dieses Wochenendes auf dem virtuellen Treppchen steht, entscheidet sich zu einem Teil am morgigen Sonnabend, und da sieht die Bodenprognosekarte – man möchte sagen, pünktlich zum Wochenende – ein Hoch über Polen, das Tief ARNO über Schweden und die zugehörige Kaltfront samt vorlaufender Konvergenz bogenförmig über die Ostsee und das Baltikum bis (bezogen auf die Kaltfront) etwa ins Dreistädteeck Wien / Bratislava / Budapest bzw. (bezogen auf die Konvergenzlinie) ungefähr ins ungarisch-serbische Grenzgebiet. In Deutschland findet man in der 5-hPa-Auflösung keine einzige Isobare!
Soeben trudeln die 06z-Daten von GFS ein, so dass ich bei den folgenden Karten diese auch zeige; davor war’s von 00z, aber die Unterschiede im Bezug auf den Trog etc. heute waren / sind eher gering. Die 500-hPa-Geopotentialkarte für morgen Mittag zeigt jedenfalls, dass das kleinräumige Höhentief in einem Kurzwellentrog über Südskandinavien aufgegangen ist, das mit dem – nicht deckungsgleichen – Bodentief über Süd- und Mittelschweden korrespondiert. Eine leichte zyklonale Krümmung lässt sich über Nordostdeutschland ausmachen, aber…
…relevante Feuchtefelder sind für Berlin kaum noch auszumachen – im Gegenteil. Gerade von Schleswig-Holstein und ein Bisschen nordöstlich zur Elbe versetzt bis in die Lausitz ist es (in 700 hPa) knochentrocken.
Am Boden ist dazu passend ein, etwas weiter südwestlich verlaufender, wolkenarmer bis wolkenfreier Streifen geplant, so dass die Restschauer nordöstlich Berlins meiner Meinung nach weniger bedeutend für den Tipp sind als die Bedeckung zum Mittagstermin (da werde ich nach bestem Wissen und Gewissen obsen und vielleicht direkt berichten) und daraus folgend die Sonnenscheindauer (auf deren Messung ich keinerlei Einfluss habe).
Die Temperatur in 850 hPa soll morgen Mittag über Berlin bei etwa 8°C liegen. Heute beträgt sie sogar eher knapp 10°C, aber die Luftmassenfans wissen (Stichwort „Wettertyp“), dass bei 7 bis 8 Achteln und gelegentlichem Regen heute natürlich deutlich weniger als Höchsttemperatur drin ist (es werden pi mal Daumen 20°C erwartet) als an einem zeitweise heiteren und trockenen Tag morgen, wo ich schon ziemlich sicher von einem Sommertag ausgehe. Nebenbei verschwindet morgen mit dem abziehenden Tief auch die Schwüle; so wird der Taupunkt morgen Mittag bei etwa 12°C erwartet (zum 10z-Obs waren es heute im Berliner Raum rund 18°C Taupunkt).
Was immerhin kein allzu großes Problem darstellen sollte, ist morgen Mittag die Windrichtung (WSW).
Am Sonntag soll die (mittlerweile als Warmfront leicht rückläufige) Luftmassengrenze des Tiefs ARNO recht weit über Ost(mittel)europa bleiben, aber die letzten Tage haben gezeigt, dass auch Hunderte Kilometer entfernte Warmfronten durchaus einen signifikanten Einfluss (nicht nur in Form von Wolken, sondern auch in Form von Niederschlag) haben können. Am grundsätzlichen „Sumpf“ über Deutschland soll sich aber kaum etwas ändern; allerdings ist ein Tief über dem nördlichen Niedersachsen eingezeichnet.
Fast noch interessanter als das Bodentief (das man gemäß GFS eher über Süddeutschland zeichnen könnte, wobei das bei den auch im 1-hPa-Maßstab wenigen Isobaren schwierig ist) sind aber zwei kleine „Eier“ in der Höhe, wie die 500-hPa-Karte von GFS zeigt: Eines soll über dem südwestlichen Niedersachsen sowie dem angrenzenden Nordrhein-Westfalen liegen, und eins wird über dem Norden der Niederlande erwartet.
Zwischen Höhentiefs im Westen und Warmfront über Osteuropa liegt Berlin am Sonntag also zwischen den Stühlen, und derzeit schieben laut GFS vor allem die erstgenannten Gebilde Wolken nach Berlin.
Beim Wind lässt sich durchaus so etwas wie eine Konvergenz(zone) erkennen: Östlich der Oder und im Nordosten Deutschlands weht der Wind aus Südost, während er schon von Leipzig (schöne Grüße!) über Berlin bis nach Hamburg mehr aus Südwest bis West kommt. Das wird spannend! Man könnte auch auf die Idee kommen, das ganze als Front zu beschreiben, denn die Luft im Nordosten ist fast 10 K wärmer als die im Südwesten.
Feuchte (in 700 hPa)? Hamwa.
CAPE im Nordosten Deutschlands? Hamwa ooch (für alle Nicht-Berliner-/Brandenburger-/innen: Haben wir auch.)
Na bitte. Das Modellwetter von GFS spuckt neben Achten (und Sechsen; wie schön, dass ich am Sonntag keinen Obs-Dienst habe) sogar ein paar Neunen aus. Wie gewohnt an dieser Stelle der Hinweis auf die Packungsbeilage bzw. die auch letzte Woche mit Michael besprochene Sache mit den 100 oder 200 km und dem Timing, denn so einfach, wie es sich manche (immer wieder nachzulesen) mit dem Tagesgang vorstellen (also „erst heiter und trocken, ab dem Nachmittag mehr Wolken und Schauer und Gewitter“), so einfach ist es dann in der Realität doch selten. Will sagen, auch Wv=9 und Wn=8 oder Wv=8 und Wn=0 wären nachvollziehbare Tipps.
Von der Menge der Wolken und der Länge und Stärke sowie dem zeitlichen Verlauf etwaiger Niederschläge hängen einige andere Parameter selbstverständlich ab, und die Unsicherheit bei der Windrichtung habe ich Euch ja auch gezeigt. Insgesamt lässt sich der Sonntag (nach einem entspannten Sonnabend, bei dem es wohl mehr auf die Details ankommen wird) als der meteorologisch spannendere Tag (genauso spannend wie das EM-Finale?) einordnen.
In der neuen Woche bleibt uns das wechselhafte, warme Wetter erhalten, und ich freue mich wie immer, Eure Ergänzungen zu erhalten! 🙂
Euch allen viel Spaß beim Tippen und ein schönes Wochenende!
Viele Grüße,
Heiko.P.S.: Als Nachtrag kurz vor Redaktionsschluss sei erwähnt, dass sich heute über den Mittag noch einige Gewitter über Schleswig-Holstein und von Nordrhein-Westfalen bis zur Pfalz gebildet haben.
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Juli 9, 2021 um 3:36 pm Uhr #16613snowthomTeilnehmer
Na dann weiß ich ja an wen ich mich bei Beschwerden wenden kann. Im Zweifel auf meinen Tipp schauen und so entscheiden wie ich getippt habe.
Schöne ausführliche Wetterbesprechung!
Allen ein schönes Turnierwochenende!
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Juli 9, 2021 um 3:55 pm Uhr #16614PfingstochseTeilnehmer
Lieber Heiko, vielen Dank für deine überaus vorzügliche WB mit vielen interessanten Details und Karten!!! Absolut lesenswert 🙂 Ich habe mich in Berlin dafür entschieden, dass die letzten Tropfen aus der Nacht kurz vor 06 UTC nach NE abgezogen sind. Falls es doch noch einen Spritzer nach 06 UTC geben sollte am Samstag, dann habe ich eben wieder 10 Miese, nach dem großen Reinfall am letzten WE aber nicht mehr relevant. An einem WE 47 Minuspunkte einzufahren, ist mir in 20 Jahren noch nicht passiert…Für mich ist die Sommerwertung damit eh gelaufen. Aber mitmachen ist alles:-) Mal schauen, wie der Sonntag abläuft, gibt es am Nachmittag Gewitter, bleibt es vormittags trocken und aus welcher Richtung weht tatsächlich dann der Mittagswind? Spannung ist allemal vorhanden 🙂
Beste Grüße und allen ein sommerliches WE….Ralf aus Teltow
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Juli 9, 2021 um 8:00 pm Uhr #16615KaltlufttropfenTeilnehmer
Vielen Dank für die herausragende WB! Hinzuzufügen habe ich erstmal nix…
Schöne Tippergrüße in die Runde aus dem vernieselten Lindenberg (es gab aber auch ein Gewitter vom Feinsten mit 2 Minuten Hagel)
Michael
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Juli 10, 2021 um 6:37 am Uhr #16616HeikoModerator
Hallo zusammen,
danke für Eure Ergänzungen!
Ich habe mich auch gewundert, dass alle dem Wetterturnier zur Verfügung stehenden MOSse Niederschlag für heute Vormittag drin hatten – ich weiß auch nicht, ob ich ohne den Reinfall vom letzten Wochenende dieses Wochenende den Sonnabend auch trocken getippt hätte.
Zum Wetter in Dahlem: Auf dem Weg hierher tröpfelte es irgendwo zwischen ww=50 und ww=61, und aus der Nachtschicht habe ich ab 7.00 Uhr (MESZ) erstmal ww=51 übernommen. Um 7.15 Uhr wandelte sich das in ww=50, das bis um 7.28 Uhr nachweisbar war. Seitdem fiel kein Tropfen mehr. Im Niederschlagstopf auf der Dahlemer Messwiese übrigens umgerechnet 12,1 l/m², während die offiziellen Daten aus dem Botanischen Garten 11,9 l/m² sagen. Gestern wurden am frühen Nachmittag nebenbei Gewitter beobachtet, die von Süd nach Ost zogen. Heute um 06z habe ich 8/8 Gesamtbedeckung sowie 7/8 tiefe Wolken verschlüsselt (eine herbstlich anmutende Mischung aus St, Cu und Sc, wobei die tiefsten St-Fetzen bei etwa 180 m hingen). Sichtweite gerade mal 15 km (etwas weiter als der Schäferberg in Wannsee; mit Winken nach Potsdam ist es also derzeit schwer).
Ach ja, und zu den Niederschlagseintragungen: Da musste ich bei den 10-Minuten-Werten für 6.10 bis 6.20 Uhr und für 6.20 bis 6.30 Uhr sogar noch manuell eine 0,0 einbauen, denn die Tröpfchen waren so fein und wenig, dass sie die Automaten nicht erfasst haben.
Und so sah es um 7.50 Uhr in der Blickrichtung Nordost aus. Nicht optimal zu erkennen, dass es neben den tiefen Wolken (daher „nur“ 7/8 davon) in kleineren Lücken zwar keinen blauen Himmel, aber höhere Wolken gab, die ich nicht eindeutig als hohen Sc oder tiefen Ac zuordnen konnte (musste). 🙂
Viele Grüße,
Heiko.P.S.: Die Tiefsttemperatur in 2 m Höhe war heute mal identisch zu der in 5 cm über dem Boden, nämlich 14,4°C. Und die Gewässer haben mit gut 20°C in etwa das Temperaturniveau des gestrigen Höchstwertes von 20,7°C an der 10381. Zwischen 19,0°C in Potsdam und 23,3°C in Schönefeld und Berlin-Marzahn fand ich gestern bei der Höchsttemperatur den Übergang zwischen West und Ost schon ganz nett – in Brandenburg (16,8°C in Wiesenburg im Hohen Fläming gegenüber jeweils 26,1°C in Coschen und Manschnow im Osten) war der Kontrast natürlich noch mal beachtlicher.
Nachtrag: Gegen 9.00 Uhr kamen in Dahlem im Osten die ersten blauen Himmelsabschnitte zum Vorschein, nachdem es zuvor die Sonne schon zaghaft versucht hatte, es aber noch bei 8/8 blieb. 10385 meldet um 07z auch „trocken“. Knapp war und ist es allemal (v.a. auch, weil die letzten Radarechos sich im Norden Brandenburgs nicht mehr nach Nordosten, sondern eher nach Osten bewegt haben – und, weil der Sprühregen ja so dezent war, dass er gar nicht auf dem Radar zu erkennen war).
- Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 4 Monaten von Heiko.
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Juli 10, 2021 um 8:03 am Uhr #16618KaltlufttropfenTeilnehmer
Ach ja, ein Exkurs in Sachen Wetterbeobachtung, wie sehnlichst wünsche ich mir die Zeiten vor dem 18.03.20 zurück, doch diese schönen Zeiten werden wohl NIE wieder kommen!
Naja, ich hab mal wieder Glück gehabt, aber es kann alles noch ganz anders kommen, denn der Wochenendsieger wird bekanntlich nicht an einem Samstagvormittag entschieden…
Spannender Gruß in die Runde
Michael
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Juli 10, 2021 um 8:03 am Uhr #16619HeikoModerator
Einer von mehreren Sensoren der Wetterstation Dahlem hatte gerade genau um 9.50 Uhr Niederschlag drin (vermutlich nachgetropft), aber da ich zu der Zeit ja geobst habe und definitiv nichts festgestellt habe (ich war auch draußen, auf der Westseite, von wo der Wind kommt), habe ich diese Messung herausgenommen. Mittlerweile scheint die Sonne ganz gut durch die Lücken im Cu / Sc.
Viele Grüße,
Heiko.- Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 4 Monaten von Heiko.
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Juli 10, 2021 um 9:09 am Uhr #16621HeikoModerator
Um 09z war es zum ersten Mal auf dem Wetterturm-Balkon in der Sonne richtig schön warm; nun 6/8 und neben Cu und Sc ein paar Cirren im Nordosten, dazu mittlerweile gestiegene Wolkenuntergrenze und Sichtweite bei 30 km.
Nachtrag:
Hier das entsprechende Foto; Webcam mit Blick nach Nordwesten.
Die vermeintliche Niederschlagsmessung, die ich rausgenommen habe, war übrigens genau zwei Minuten, um 8.50 und 8.51 Uhr, sichtbar.
Viele Grüße,
Heiko.P.S.: Übrigens noch interessant zum Taupunkt; dieser ging im Wesentlichen schon gestern von 15z (17,7°C) bis 18z (14,8°C) zurück.
P.P.S.: Wo wir übrigens bei knappen Kisten sind: Die Böen gehören heute im Raum Berlin auch dazu; bis jetzt jeweils bis 23 Knoten in Schönefeld und Dahlem.
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Juli 10, 2021 um 12:03 pm Uhr #16624HeikoModerator
Update 12z: Kein Niederschlag, mittlerweile 4/8 Wolken, davon hauptsächlich Cu hum, med, fra, außerdem ein Bisschen Sc cugen und Ci fib, Sichtweite 30 km.
Wenn nicht bis 13z Niederschlag fällt, Gewitter auftreten oder Nebel aufzieht, sage ich schon mal weiter schönes Wochenende!
Viele Grüße,
Heiko.P.S.: Doch noch ein Nachtrag. Schönefeld meldet 2/8 – und ich hatte zwischen 4/8 und 5/8 hin- und herüberlegt.
Natürlich soll ein Webcam-Screenshot nicht fehlen; diesmal mit (ungefährer) Blickrichtung Ost bis Südost, also auch nach Schönefeld.
- Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 4 Monaten von Heiko.
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Juli 11, 2021 um 6:36 pm Uhr #16630HeikoModerator
Hallo,
jetzt schon mal Glückwunsch an Wetteregon alias Manfred für Deinen heutigen Nuller-Nachmittags-Tipp in Berlin! Dass es heute so warm wird, hätte ich auch nicht gedacht.
Viele Grüße,
Heiko. -
Juli 11, 2021 um 7:05 pm Uhr #16631KaltlufttropfenTeilnehmer
Auch von mir Herzlichen Glückwunsch für den 0er Berlin-Tipp! In Leipzig lief es für mich und die 9 hingegen wesentlich besser…
Gruß in die Runde am 11.Juli (heute vor 62 Jahren übrigens der absolute Hitzerekord in Potsdam mit 38,4°C)
Michael
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Juli 11, 2021 um 8:18 pm Uhr #16632HeikoModerator
Danke für den historischen Rückblick, Michael!
Das sind ja noch größere Dimensionen, wie sie Liebhabern eines Ballspiels eines angelsächsischen Landes derzeit häufiger in Erinnerung rufen. 🙂
Für Gewitter hätte (Fahrradkette) man heute Abend nach Südbrandenburg fahren müssen.
Bin gespannt auf die Niederschlagsmenge bis morgen früh – wenn ja, wieviel, und wenn nein, warum doch nicht?
Viele Grüße,
Heiko.P.S.: Übrigens sehe ich bis 18z 0,0 l/qm Niederschlag in Tempelhof. Echt oder Fehler? Zumindest hätte (s.o.) das u.U. die Wertung des Turniers etwas durcheinandergebracht.
- Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 4 Monaten von Heiko.
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Juli 12, 2021 um 8:37 am Uhr #16634HeikoModerator
Und auch Glückwunsch zum Tagessieg an Manfred in Berlin mit deutlichem Abstand – souverän.
Viele Grüße,
Heiko. -
Juli 12, 2021 um 10:01 am Uhr #16635wetteregonTeilnehmer
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Juli 12, 2021 um 10:04 am Uhr #16636wetteregonTeilnehmer
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Juli 12, 2021 um 10:52 am Uhr #16637KaltlufttropfenTeilnehmer
Moin Manfred,
ein blindes Huhn bist du wohl eher nicht, aber die Karikatur ist EINSAME SPITZE!!! 😉
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Juli 12, 2021 um 12:45 pm Uhr #16638BibertalerModerator
Servus zusammen,
erstmal vielen Dank dir Heiko für deine zweite WB in Folge mit allem Nützlichen zu Berlin. Leider hab ich wiedermal zwischen meinen Baustellen tippen müssen, sodass ich mich leider wieder aus der Diskussion herausgehalten habe.
In Tirol waren Freud und Leid vom Niederschlag gesehen wiedermal eng beeinander. Das von manchen für Samstag gesehen Gewitter ist am Nachmittag vom Außerfern übers Karwendel aus den Alpen herausgezogen und hatte für IBK zumindest etwas Wetterleuchten zu bieten. Für Donner hat es nicht gereicht und selbst wenn, wäre es dann eh schon nach 18 UTC gewesen.Am Sonntag regnete es sich dann noch wie erwartet, wenn schon ein KWT über den Alpen hängen bleibt, aus. Dabei kamen doch mehr messbare Tropfen runter und nicht nur wenige, die das Huhn anhand seiner Binde abzählen hätte können und von mir erwartet wurden. In diesem Sinnea auch herzliche Gratulation an Manfred für seinen beeindruckenden Zwischenangriff in die Spitze beim Berliner Sommer. Man sieht es nicht so häufig, dass jemand mit so großem Vorsprung aus dem Wochenende geht.
In Summe kann man sagen, es war mal wieder zum Nägel kauen spannend (und dann auch zusätzlich noch aus der 11m-Distanz) und mit Tief Bernd wird es im Süden auch spannend bleiben. Mal schauen, wie sich die Pegel im Laufe der Woche entwickeln werden und was uns dann am kommenden Freitag bevorsteht. Euch allen eine feine Woche.
Viele Grüße aus einem weiteren Hitzetag in IBK
Bibertaler -
Juli 13, 2021 um 2:18 pm Uhr #16639HeikoModerator
Danke Alex für Deine Ergänzungen aus dem Süden!
Hier in Dahlem liegt die heutige bisherige Höchsttemperatur bei 29,6°C; es sollte also knapp für einen Heißen Tag reichen, bevor morgen das Tiefdruckgebiet BERND spannenderes Wetter in Form von Schauern und Gewittern bringt (bringen soll).
Viele Grüße,
Heiko.P.S.: Es war knapp, aber mit 30,1°C wurde heute in Berlin-Dahlem der zweite Heiße Tag dieses Monats erreicht, nachdem es genau vor einer Woche am 6.7. exakt den gleichen Höchstwert gab.
- Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 4 Monaten von Heiko.
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