Antwort auf: Osterabstimmung: Dahlem oder Tempelhof?

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#16249
Heiko
Moderator

Hallo,

gerade habe ich für Tempelhof abgestimmt. Könnte ich meine Stimme zweifach vergeben, hätte ich auch für Dahlem gestimmt, aber mit der Einschränkung, da nur die automatisch erfassten Daten zu benutzen. Schon dabei hätte ich zwar „Bauchschmerzen“, weil öfter mit dem Taupunkt im Botanischen Garten etwas nicht ganz stimmt (der ja für die Wetterstation „Berlin-Dahlem“ ermittelt wird, die schon seit Jahrzehnten „eigentlich“ im benachbarten Ortsteil Lichterfelde liegt), aber v.a. kann ich – auch als langjähriger Wetterbeobachter an der Station 10381 – leider meine Stimme nicht für Dahlem geben. Gründe:
– Erstens habe ich Zweifel, ob es immer objektiv zugehen würde. Ich nehme mich da nicht aus, und meine auch nicht zwangsläufig vermeintliche Gedankengänge wie „ich habe eine 6 getippt, also „mache“ ich Regen“, sondern eher auch die ungekehrte Variante „ich zweifle zwischen 6 und 8, habe 6 getippt, also gebe ich lieber mal eine 8, um Vorwürfen nach Manipulation entgegenzuwirken“ – wie auch immer, die Tipps sind immer im Hinterkopf und einige von uns aktiven Tippern sind nun mal auch Obser in Dahlem (und zudem könnte ich mir vorstellen, dass bei zweifelhaften „Entscheidungen“ der Obser mal die Devise gilt „der Beobachter hat recht“ und mal „nee, DAS kann nicht sein, das sollte man ändern“).
– Zweitens muss man sagen, dass die Qualität einfach zu stark schwankt. Das liegt nicht (nur) daran, dass es sich hier quasi um einen Ausbildungsbetrieb handelt. Im Gegenteil: Manch Neuling ist genauer und motivierter als es vielleicht manchmal bei den alten Hasen (um mal einen Anknüpfungspunkt zu Ostern zu versuchen) der Fall ist.
– Drittens ist es leider so, dass die Definition einer Wetterbeobachtung, sagen wir mal, unterschiedlich interpretiert wird. Es kommt vor, dass Daten verschiedener Messgeräte wichtiger genommen werden als die eigene Wahrnehmung, und der Spruch „es kann nicht sein, was nicht sein darf“ hat hier leider auch schon Anwendung gefunden – sprich, man hat zwar A beobachtet, verschlüsselt aber B, weil sich die Praxis mal nicht an die Theorie hält.

So einiges ist zwar an keiner anderen Wetterstation der Welt besser, aber in der (wir sind ja schließlich Synoptiker, hoffentlich) Zusammenschau fände ich es besser, die Flughafenmeldungen plus automatische Daten von Tempelhof und gerne auch (falls möglich, so bessere Übersicht über die Stadt; THF zwar nachts gerne mal ein Kälteloch, aber tagsüber doch eher wärmer / milder als Dahlem, weil deutlich innenstadtnäher) Dahlem zu nehmen, die Augenbeobachtungen aus Dahlem aus den besonderen Gründen aber nicht in die Wertung mit einfließen zu lassen.

Alles, was als Ersatz für Tegel entschieden wird, muss ja übrigens als Konzept nicht in Stein gemeißelt sein und könnte / sollte nach einiger Zeit überprüft werden.

Viele Grüße,
Heiko.

P.S.: Und als Ergänzung der Hinweis, nachdem ich gerade Diskussionen z.B. über Zürich gelesen habe, dass man gerade bei den (teils unerfahrenen, aber nicht unbedingt „schlechteren“) Dahlemer Obsern berücksichtigen muss, dass manche vielleicht einfach nicht die richtigen Argumente formulieren können bzw. von möglichen Diskussionen vielleicht gar nichts direkt mitkriegen würden (zwar Obser, aber nicht Wetterturnierteilnehmer), obwohl die Beobachtungen völlig korrekt (sachlich) sein können.

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