- Dieses Thema hat 9 Antworten und 7 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 3 Jahren, 11 Monaten von
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Hallo zusammen und willkommen zu einer kurzen Einstimmung auf das letzte Turnierwochenende in diesem Jahr!
Zwischen einem komplexen Tief südlich von Island und einer Hochdruckzone, die sich von Russland bis zur Adria erstreckt, ist eine antizyklonale Südlage prägend für unser Wettergeschene, die im Laufe des Sonntags allmählich zu einer zyklonalen Südwestlage mutiert. Entsprechend deprimierend sind für Mitte Dezember mal wieder die beteiligten Luftmassen mit 850 hPa Temperaturen bis +5 Grad. Selbst die Taupunkte liegen mit rund 4 Grad vergleichsweise hoch, so dass selbst die Hoffnung auf vorweihnachtliche frostige Nächte in weiten Teilen vergebens ist. Zumindest an und in den ALpen sind die Taupunkte leicht negativ, weshalb wenigstens in Innsbruck die Nachtwerte vorzeigbar sind.
Samstag:
Berlin/Leipzig: Bei schwachem, aber stetem Südostwind nur geringe Nebelneigung. Tagsüber viel Sonnenschein, aber Bewölkung wieder tricky – was machen hohe Wolkenfelder? Höchstwerte mit rund 8 Grad ähnlich wie am heutigen Freitag.
Zürich: Wind- und Nebellotterie. Tendenziell persistent und damit eher dicht. Höchstwerte über 5 Grad nur bei Wolkenlücken.
Innsbruck: Strahlungswetter
Wien: Zäher Hochnebel und kaum Tagesgang. Schwechat kratzt an den Böen.
Sonntag:
Annäherung einer schwachen Kaltfront von Westen, allerdings kaum frontensenkrechte Windkomponente und Hebungsantriebe.
Berlin/Leipzig: Zunehmend mehrschichtige Bewölkung. Die große Frage, ob vor 19 Ortszeit wirklich ein paar Spritzer fallen? Zwischendurch noch einige Auflockerungen. Temperaturen ähnlich.
Zürich: Durch die Gegenstrahlung abnehmende Nebelneigung. Regen in Verbindung mit Frontpassage aufgrund der Nähe zum Höhentrog dort am wahrscheinlichsten.
Innsbruck: Hochbasige Bewölkung, die etwas von der maximalen Sonnenscheindauer abzieht. Ansonsten ein ruhgiger 4. Advent, der zum Spaziergang einlädt (Coronabedingt überhaupt erlaubt?)
Wien: Front und Durchmischung noch weit weg. Inversion, Grundschichtfeuchte und Keil noch fett da – ergo wenig Änderung.
Wettertechnisch stehen die Zeichen erst ab den Feiertagen auf nasskalt mit NWz, ein Szenario, über das man in Zeiten des Klimawandels schon zufrieden sein muss.
Bleibt mir letztlich noch Euch und Euren Familien – trotz oder gerade wegen der Umstände – ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen. Bleibt gesund und genießt die Zeit dennoch bestmöglich!
Viele Grüße
Robert
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Grüße in die Runde,
Danke Robert für Deine kurze gute Übersicht über die Knackpunkte des Wettergeschehens an diesem WE.
Habe mir heute ernsthaft 5 kostbare Vorhersageminuten Gedanken gemacht über die Verschlüsselung des Bedeckungsgrades bei Nebel ohne Himmelssicht;
was würde punktemäßig passieren, wenn die 9 getippt wird und 8 oder gar 7 verschlüsselt wird ?
In Zürich wurde heute N „/“ zum 12:00 UTC im Synop verschlüsselt – in dem Fall wäre der Parameter aus der Wertung.
Und dann zur Beruhigung mir gedacht, dass morgen um 12:00 die Sicht knapp über 1 Km ist und am Nachmittag der Nebel zurückkommt ☺
Wenn das Pendel Richtung Modellmehrheit ausschlägt, kann ich dann morgen Abend die Rangliste von unten lesen.
Heute lag in Zürich die Nebelobergrenze zwischen 600 u. 800 Meter, dann ist die Wahrscheinlichkeit für Nebelauflösung am Nachmittag bei 70 % bei umlaufenden sehr schwachen Winden – und in Zürich-Fluntern gab es gute 3 Stunden Sonne, in Zürich-Kloten wohl keine.
Steigt die Obergrenze nur leicht an, gehen die Auflösungschancen auf 40 % zurück – aber wenn die 40 % Eintreffen ist die Vorhersage auch im Eimer, s.o.
Herzliche Grüße in dei Runde
Sven
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Servus zusammen,
Danke dir, Robert, für die super Übersicht, was uns am letzten Wochenende dieses … sagen wir mal bescheidenen Jahres erwartet. Die Schwierigkeiten kann ich voll bestätigen. Die Spritzer am Sonntagnachmittag in Berlin und Leipzig waren knifflig, ebenso ob in Wien irgendwann noch was rausnieselt und falls ja wieviel und ganz besonders wann. Nebel in Zürich jein…Fragen über Fragen. Das einzig sichere ist, dass das lange ruhige Winterwetter in den Alpen ab Sonntag allmählich Pause macht. Bis dahin sollte man die Zeit noch ausgiebig nutzen – und das kann man in Tirol noch. Es gibt offiziell eine abendliche Ausgangssperre, aber untertags kann man letzte Weihnachtseinkäufe tätigen oder aufgrund der aktuellen wunderbar winterlichen Verhältnisse in der Natur unterwegs sein, wie man möchte. Wenn man dann allerdings oben ankommt, glaubt man kaum, dass aktuell keine Touristen hier sein sollen. Viele bekannte Ausflugsziele sind bevölkert, nahezu überbevölkert mit Einheimischen, die es genießen ihre Natur mal für sich zu haben. Es sind eben besonderes Zeiten.
Apropos Zeiten, in wenigen Minuten wird es in Wien erneut zu einer Konferenz kommen, über die man munkelt, dass dabei ein weiterer harter Lockdown von nach Weihnachten bis zum 18. Jänner im Gespräch sei, das wäre dann der dritte, nachdem der zweite gerade mal am 6.12. zu Ende geganen ist. Naja, dieses Jahr klingt wohl auch in den Ostalpen mehr als ruhig und besinnlich aus. Wollen wir hoffen, dass uns wenigstens das Wetter spannend erhalten bleibt 😉Viele Grüße aus dem Wintereldorado und schon einmal ein frohes Fest euch allen
Bibertaler -
Vielen Dank für die klasse 4.Advents-WB, Robert! Mit den Spritzern in Berlin und Leipzig wird es knapp: Ich wollte eigentlich beide bis 18 UTC trocken lassen, aber in Berlin ließ ich mich dann doch von der Mehrheit der MOSse verführen und tippte die 6. Gut vorstellbar wäre auch Tegel 6, Schönefeld 0.
Und was Sven`s Ausführung zum Nebel und N betrifft: Interessante Frage! Bis November 2019 fand ich es ziemlich blöd, Nebel MIT Himmelssicht zu geben bei St in vielleicht gerade mal 30 m. Das würde suggerieren, zwischen dem Nebel am Boden und dem St in 30 m läge eine nebelfreie Schicht, was wohl in den allermeisten Fällen absolut ausgeschlossen ist. Im November und Dezember 2019 machte ich bekanntlich ein Praktikum an einer Flugwetterwarte (und zwar in meiner Lieblingsstadt SAARBRÜCKEN) und wurde doch eines besseren belehrt. Aus rein meteorologischer Sicht ist Nebel natürlich ein aufliegender St, aber aus fliegerischer Sicht macht es durchaus einen Unterschied, ob es gleich am Boden „pottdicht“ ist, oder aber am Boden 500 oder gar 900 m Sicht ist, aber ab 30 m eben absolut dicke „Suppe“ Und ich ließ mich überzeugen, auch mal einen tiefen St über leichtem Nebel zu geben, obwohl klar war, daß es zwischen Boden keine Schicht mit mehr als 1 km Sicht gibt…
Gruß in den 18.12.
Michael
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Hallo Robert,
vielen Dank für die tolle WB zum Jahresabschluss. In Berlin wurde am sonnigen Samstag zum Glück reichlich Sonnenschein registriert. In der Woche davor ging in Schönefeld bei N=4 zugleich Sd=0 in die Wertung, was mir mit Blick auf die Sd-Erfassung schon grenzwertig erscheint.
Interessant ist der Innsbruck-Wind der letzten 2 Wochen: Im Tiroler Oberland (westlich von Innsbruck) befinden sich bei jetzigem Sonnenstand die engeren Talabschnitte ganztags im Schatten der Berge mit entsprechend tiefer Temperatur. Die daraus resultierenden Temperaturunterschiede im Inntal haben zuletzt den Innsbruck-Wind stärker geprägt als der vorföhnige Westwind und die Druckgradienttendenz.
Ganz herzliche Grüße,
Georg -
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