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September 13, 2024 um 3:09 pm Uhr #19129nikTeilnehmer
Hallo,
an diesem Tipp-Wochenende wird die Wertung Wien besonders spannend, sowohl was die Regenmengen als auch was die Windspitzen betrifft.
Unser Vb-Tief „Anett“ hat uns bereits fest im Griff, seit gestern fällt nahezu anhaltender Regen bei Temperaturen aktuell um 8 Grad in der Stadt. Im Laufe der 48-stündigen Turnierwertung hat das ECMWF-Ensemble im Mittel in der Stadt etwa weitere 115 mm Regen im Angebot, wobei wie üblich bei solchen Lagen markanten Nordwest-Südost-Unterschiede zu erwarten sind. V.a. im Wienerwald sind ergiebige Mengen in Sicht. Dazu kommt noch der Sturm, der im Zusammenspiel mit den aufgeweichten Böden sowie der noch belaubten Bäumen wohl eine Spur der Verwüstung hinterlassen wird.LG,
Nik -
September 19, 2024 um 10:38 am Uhr #19132nikTeilnehmer
Hi,
aus Zeitgründen komme ich erst jetzt zu einem kurzen Rückblick über dieses außergewöhnliche Ereignis.
In Wien sind im Laufe der Turnierwochenendes (48h) 125 mm an der Hohen Warte und 76 mm in Unterlaa gefallen (bei durchgehend stürmischem Wind mit Böen bis 97 km/h in der Innenstadt… die Messung in Unterlaa ist verdächtig, gut möglich, dass etwas Regen am Niederschlagskübel vorbeigeweht wurde). Der erwartete Nordwest-Südost-Unterschied im Stadtgebiet war dadurch besonders groß, im Wienerwald wie etwa in Wien-Mariabrunn wurden in diesem Zeitraum sogar 197 mm gemessen.Noch extremer waren die 96h-Summen vom Wienerwald westwärts: Von Freitag bis Montag wurden unzählige neue Rekorde aufgestellt, besonders beeindruckend sind die Werte in St. Pölten, wo mit 361 mm in nur vier Tagen mehr Regen gemessen wurde, als im bislang nassesten Herbst der dortigen Messgeschichte. Auch der Sturm hat zu zahlreichen neuen Monatsrekorden geführt, mancherorts wie in St. Radegund bei Graz bzw. am Schöckl wurden mit Böen bis 135 bzw. 157 km/h sogar die bisherigen Winterrekorde überboten.
In St. Pölten wurden zudem 225 mm an nur einem Tag gemessen: Dies entspricht der zweithöchsten gemessenen 24h-Summe im offiziellen Messnetz Österreichs knapp hinter dem berüchtigten Loiblpass in den Karawanken (damit wurden sogar die Rekorde aus den typischen Staulagen im Bregenzerwald, Salzkammergut und Gailtal übertroffen). Laut Bemessungsniederschlag liegt die Schwelle für ein 100-jährliches, 24-stündiges Niederschlagsereignis in St. Pölten übrigens bei 154 mm.
Sowohl die Süd- als auch die Westautobahn waren stellenweise überflutet, im Bahnverkehr ging fast nichts mehr und auch mehrere U-Bahnen und S-Bahnen in Wien waren unterbrochen.Vom Hochwasser in Niederösterreich hat man schon viele Bilder gesehen, u.a. am vom Wienerwald kommenden Wienfluss wurde ein 1000-jährlichen Hochwasser verzeichnet… also exakt dem, wofür der Hochwasserschutz der Stadt ausgelegt ist, mehr wäre nicht gegangen: https://x.com/feelimage_wien/status/1835252607092220227
Anbei noch ein paar Aufnahmen:
Die überflutete Südautobahn südlich von Wien: https://x.com/uwz_at/status/1835392088038666465
St. Pölten: https://x.com/uwz_at/status/1835271074948202842
Wienerwald: https://x.com/skaltenbrunner/status/1835255530975055881
Weitere Bilder kann man in unserem Liveticker vom Wochenende finden: https://uwz.at/de/a/brisante-wetterlage-starker-regen-schnee-und-sturmLG,
Nik
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