Die allerletzte WB vor dem wirklichen Winter – 14.11.2025

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    • #19465
      Bibertaler
      Moderator

      Servus zusammen,

      seid ihr auch so froh darum, dass dieser Balken bei vielen Websites aus den USA mit dem Hinweis, dass die Seite trotz der dortigen Umstände weiterhin aktualisiert wird, endlich weg ist? Nun kann man zu den dazu führenden Umständen über dem großen Teich stehen, wie man möchte, es wird endlich Zeit, dass sich da mal vorübergehend etwas Ordnung in das Tohuwabohu einstellt. Denn es wird bei uns spannend die nächsten Tage, da braucht es keine weitere Ablenkung und damit herzlich Willkommen zum Wort vor dem Wintereinbruch … oder so ähnlich, wenn man gewissen Schlagzeilen glauben möchte.


      Isobarenkarte mit Fronten für Morgen Samstagmittag [Quelle: Wetterpate.de FUBerlin/DWD]

      Satbild heute Freitagmittag 12 UTC [Quelle: sat24.com]

       

      Großwetterlage

      Aktuell haben wir mit Tief PEPE ein zumindest nach dem heutigen Satbild nett aussehendes Tief vor unserer europäischen Haustüre stehen. Sein Kern dreht sich über der Biskaya ein, die zugehörigen Fronten können aber als Kaltfront über Frankreich und dessen Warmfront als gut sichtbare Wolkenschleppe bis weit nach Russland verlängert werden. Im Warmsektor kam nochmals ordentlich Saharastaub mit, was den Süddeutschen und deren südlichen Nachbarn einen allzu sonnigen Tag verwerte, sofern man nicht im Donaunebel festhing. Das für uns in der Kurzfrist Interessante liegt aber im hohen Norden. Hinter dem wolkenlosen Bereich von Hoch XANNI über Südskandinavien drückt sich mit tiefem Luftdruck, morgen Mittag in der Isobarenkarte mit dem Namen RUBEN, allmählich kalte Polarluft Richtung Mitteleuropa – und auch wenn das einigen nicht gefällt, wir haben November, da darf es gerne mal kalt werden. Wie sonst kommen wir sonst auf unsere Rodelpartie beim Innsbrucker Nikolaustreffen am 6. Dezember? Aktuell ist die Lage in den Tiroler mittleren Lagen nämlich eher spätherbstlich als frühwinterlich. Zurück zur Kaltluft, diese ist wunderbar an den Wabenmustern vor Norwegen mit offener Konvektion zu erspähen.


      GFS-Geopotentielle Höhe auf 300 hPa mit Isotachen für Freitag bis Montagmittag um 12UTC [Quelle: ertel2.uibk.ac.at]

      GFS Temperatur auf 950 hPa für Freitag bis Montagmittag um 12UTC [Quelle: ertel2.uibk.ac.at]

       

      Wie es weitergeht

      Die geopotentielle Höhe auf 300 hPa zeigt genau diesen Kampf zwischen dem Tief über der Biskaya mit der wärmenden Südwestströmung und den Tiefdruckgebieten über Skandinavien mit dem Polarexpress, den – Achtung Spoiler – die Kaltluft gewinnen wird. Aktuell profitiert der Alpenraum noch von dem Keil und auch weite Teile Deutschlands befindet sich noch in der wärmeren, leicht staubigen Luftmasse. Allerdings sinkt die Temperatur in Norddeutschland bereits und wird sich in Kürze in Berlin bemerkbar machen. Am Verlauf der Temperatur auf 925 hPa erkennt man, die sich die Kaltluft auch in der Höhe peu à peu durchsetzt. Von der warmen Welle über Berlin soll man sich am Sonntag aber nicht täuschen lassen. Bis Montagmittag liegt die Kaltluft dann auch am Alpennordrand an. Womit dann auch der dringend nötige Rodelschnee möglich ist, auch wenn da noch etliche Zentimeter fehlen werden. Aber das passiert alles nach unserem Wochenende. Für unsere Tipps bleibt in den Alpen zunächst noch eher südlichen Anströmung relevant, die für etwas Südföhn zu haben ist. Morgen Mittag haben wir dann die Zweiteilung über Deutschland mit einstelligen Höchstwerten nördlich der Mittelgebirge und immer wieder durchziehendem Regen, dem meisten im Bereich der Warmfront, und rund 15 Grad in den Nordalpen. Zwar kann der Südföhn in den Nordostalpen den Regen noch unterbinden, generell sollte mit mehr Wolken und auch zeitweisem Regen gerechnet werden. Am Sonntag drückt sich der Trog über Skandinavien weiter südwärts voran, während das Biskaya-Tief zu schwächeln beginnt und sich nach Südosten zurückzieht. Am Montag, leider etwas zu spät für uns, setzt sich der Trog über Mitteleuropa durch, das Biskaya-Tief ist nur noch ein Schatten seiner selbst über der Iberischen Halbinsel und gliedert sich in den Trog mit ein. Auf dessen Rückseite passiert dann die Magie und lässt die Kaltluft von der Nordsee her weit in die Alpen fluten, wo sie dann als Nordföhn in die Täler einsickert. Bis dahin gehen die dann noch abziehenden Niederschläge in den Mittelgebirgen beginnend mit Rothaargebirge, Harz, Thüringer Wald und Erzgebirge, später dann auch Schwarzwald, schwäbische Alb, Bayerischer Wald als Schnee nieder. Je nachdem, wie schnell die Kaltluft am Boden ist, könnte es in den Alpen auch für den ersten Schnee in die Niederungen in der Nacht zum Dienstag reichen.


      GEFS Ensemble für Innsbruck mit Temperatur auf 850 hPa mit Niederschlag [Quelle: Wetterzentrale.de]


      Ausblick

      Wenn wir diesen apokalyptischen Temperatur-Skydive inklusive Schneewalze überlebt haben, bleibt unser Wetter erstmal in der kalten Schiene. Die Temperatur in der Rodelbahnhöhe um 850 hPa liegt in Innsbruck für einige Tage deutlich unter 0 und auch in der Mittelfrist zum Monatsende mehrheitlich im winterlich kalten Bereich. Dazu deutet das Ensembles vom GFS auch Niederschläge an, die dann zumindest in den Bergen für die winterliche Kulisse sorgen, die wir am Vormittag des 6. Dezember so dringend brauchen. Wie sich das auf die Bedingungen der Rodelbahnen selbst auswirkt, lasse ich euch kurz vorher noch genauer wissen. Nun heißt es noch letzte Tipps eingeben, das Zweitwichtigste des heutigen Tages. Viel Spaß beim Raten und allen auf der Demo heute Abend eine laute Stimme. An alle anderen, wir sehen uns dann hoffentlich im Piano beim Goldenen Dachl oder digital hier nächsten Freitag oder beim bald wieder startenden Adventstippspiel im WZforum 😉

      Beste Grüße, diesmal wirklich aus dem Bibertal
      Bibertaler

    • #19467
      obers
      Teilnehmer

      Vielen Dank!

      Da werden kommende woche wohl am dienstag und mittwoch einige vorlesungen leerer als sonst und der stubaier gletscher voller als sonst sein…

    • #19468
      Achentaler
      Teilnehmer

      Hallo Alex ,

      wie gewünscht mein bereits berichtetes Problem nochmal im Forum.

      Ich habe freitags um ca. 14:58 UTC einen Tipp für Innsbruck mit der Sonntags Windrichtung

      220 Grad abgegeben und der Sonnenscheindauer für Samstag 40 % abgegeben, leider kein Screenshot vorhanden.

      Die gegenwärtigen Werte lauten aber anders Sonntag dd=80 bzw Samstag Sd =51% (alte Werte)

      Nach 15 UTC stellte ich bei einem Check fest, dass die Werte noch nicht aktualisiert sind.

      Können diese Daten noch verifiziert bzw. korrigiert werden?

      Anbei das Föhndiagramm das Föhndiagramm vom 14.11 das den wieder aufkeimenden Sonntagsföhn zeigt und mich

      veranlasste meine dd Wert für Sonntag kurz vor Annahmeschluss nochmals zu ändern. Die Sonnenschein

      Prozent Änderung für Samstag passierte aus dem Bauchgefühl heraus.

       

      Danke für die Bemühungen

      Viele Grüße

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