Antwort auf: Viererdruckfeld-WB 05.-07.02.2021….

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#16011
Bibertaler
Moderator

Servus zusammen,

zunächst einmal danke dir für den informativen Überblick über den Osten Deutschlands. Ja, das ist doch mal eine Grenze, die den Namen Grenze verdient. Auch wenn das für einige eine herausfordernde Phase wird mit Schnee ohne Ende, Schneebruch, Glatteis, es ist doch auch gut, wenn auch mal der Norden ein bisschen Winter abbekommt, wie er früher einmal war. Und daher: Meinen Segen habt ihr 😉
Zum Süden, nun, wir hatten ja unseren Winter im Jänner schon und der hatte nicht nur im Süden Auswirkungen – die Rheinanlieger können davon ein Lied singen. So winterlich es nach Norden ist, so vorfrühlingshaft ist es bei uns in den Alpen. Die rund 50cm in Innsbruck sind nur mehr an den noch immer beeindruckenden Haufen und in schattigen Lagen erahnbar und die zweistelligen Temperaturen der vergangenen Tage lassen das ganze eher wie März anfühlen. Hier mal ein kleiner Eindruck davon, wie auf dem USI-Gelände südlich des Flughafens aussieht:


Schneereste am Freitagnachmittag beim Flughafen und der Verlauf für Innsbruck von profiwetter.ch (Visualisierung von LukasRtM), zu beachten ist der Bereich an Möglichkeiten für die Tmin auf Sonntag

Wie Georg schon angemerkt hat, steht uns ein Föhnwochenende bevor, das sicher mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, wenn da nicht so eine markante Luftmassengrenze wäre. Heikos nur beiläufige Aufmerksamkeit ist daher meines Erachtens gerechtfertigt. Aktuell Freitagabend steht der Wind im Wipptal bereits auf Süd, Ellbögen verzechnet +7 Grad auf 1100 m über Triest. Morgen nimmt der Dreuckgradient zwischen Innsburck und Bozen weiter zu, sodass der Vorföhnigwest spätestens zum Nachmittag durch Südföhn abgelöst wird. Zeitlicher Haken könnte die Staubbelastung sein. Die genaue Durchbruchszeit hängt auch davon ab, wie gut die Sonne durchscheint. Als Föhntemperatur sollte 14 Grad gesetzt sein, zumidnest wemm man die 6 Grad südlich vom Brenner zwischen 850 bis 800 hPa runterrechnet. Weiter interessant wird die Nacht auf Sonntag sein. Der stärkste Gradient wird nämlich erst in der Nacht auf Sonntag erreicht. Parallel wird es auf dem Patscherkofel Orkanböen in der Größenordnung um 130 km/h geben. Die Tmin ist deswegen ziemlich unsicher. Deutliches Abheben des Föhns würde zu einsickernder Kaltluft aus dem Oberland mit unter 4 Grad führen, ein Durchhalten des Schneefressers liese auch Werte um 10 Grad denkbar werden. Mit Vorföhnigwest bzw. Rotor-Einmischungen liegt die Temperatur irgendwo dazwischen. Wo genau – das wissen wir dann am Sonntag. Mit der Kaltfront am Sonntag ist dann Ende des Föhns. Ob es bereits am Vormittag zu Niederschlägen kommt, sei mal dahingestellt. Mit dem Föhn zuvor kann auch ein trockener Vormittag herauskommen, wie manche Lokalmodelle zeigen. Aber das ist wie schon erwähnt dann keiner Rede wert, denn dann werden uns einige Meldungen aus der deutschen Nordhälfte erreichen. Allen die Dienst haben oder dort leben, alles Gute und einen ruhigen Kopf, und ansonsten ein schönes Wochenende.

Viele Grüße aus dem Vorfrühling
Bibertaler