Antwort auf: Ruhe vor dem Sturm-WB am 24.01.2020…

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Pfingstochse
Teilnehmer

Hallo Micha,

dass wir in Potsdam seit dem 02.01.2020 nur noch von 0500 bis 1700 GZ besetzt sind :-(((, weißt Du ja. Ich hatte am Samstag und Sonntag die Tagesdienste. Als ich am Samstag zum Dienst kam, nieselte es bei minus 1 °C und ich fand stw Glatteis vor. Der Automat hatte in der zweiten Nachthälfte den leichten Sprühregen mit Glatteisbildung NICHT erfasst! Die Berliner Stationen hatten seit 00 UTC aber schon den Sprühregen (ww=56) gemeldet. Da wir die Automatenwerte vom Minutengeber und von der LNM nicht korrigieren können und DÜRFEN im Nachhinein, musste (durfte) ich den Sprühregen/Glatteisbildung erst um 0500 GZ beginnen (lassen), obwohl das ja NICHT der Realität entsprach. Im ersten Wetter um 06 GZ musste ich den Niederschlag auch auf „J“ setzen, da zwischen 05 und 06 Uhr MEZ (GZ) der Nieselregen auch noch nicht erfasst wurde. Am Sonntagmorgen das gleiche Problem…..Der Wetterverlauf (im WX-Bogen) wird und muss!!! entsprechend den gemeldeten Automatenwerten „angepasst“ werden – siehe VuB für die Nichtbesetztzeit 🙁 Auch die Werte des Sichtweitengebers sind ausschlaggebend in der Nacht bei Nichtbesetzung, ob beispielsweise Nebel stattfand oder nicht. Bei Dienstbeginn kommt es oft vor, dass der Beobachter aktuell „weiter“ sehen kann als die Sichtweitengeber. Nun ja, so ist es eben:-( Ich finde diese Vorgehensweise sehr unbefriedigend, weil der Wetterverlauf der Nacht Automaten-beeinflusst wird und angepasst werden muss im WX-Bogen!!! Ihr werdet – gemäß Deiner geschilderten Beobachtungen (Mensch-Automat) vom WE- ja auch bald Eure „Freude“ haben mit der Automatenauswertung von 1700 bis 0500 GZ, sprich, alles was mit eckigen Klammern im WX-Bogen zu dokumentieren ist [Wetter v24 und Wetter n0]. Bei uns ist eh am 30.11.20 Schluss mit der menschlichen Beobachtung in der Zeit von 0500 bis 1700 GZ. In unserer Besetztzeit geben wir uns weiterhin die beste Mühe, den Wetterverlauf so genau wie nur möglich zu erfassen und zu dokumentieren im WX-Bogen. Das entspricht voll und ganz unserer „BeobachterEHRE“!!! Hätte es nicht nur gesprühregnet hoch Null in der Nacht, sondern geregnet, dann wäre auch der LNM angesprungen und hätte Regen mit Glatteisbilsung gemeldet (weil unter 0°C). Hätte, hätte, Fahrradkette…Der leichte Sprühregen MIT Glatteisbildung ist eben diiieee Feinheit, die automatisch unzureichend oder gar nicht erfasst wird, wohl aber vom menschlichen BEOBACHTER VOR ORT. Aber all diese Beobachter, die aktuell noch tätig sein dürfen, werden eben auch bald von den tollen Automaten ersetzt……….Ich hoffe, dass die Flugwetterwarten an den ‚wichtigen‘ Flughäfen länger besetzt werden dürfen als geplant, d.h. über 2022 hinaus! Denn die menschlichen Beobachtungen müssen erst noch von den Automaten getoppt werden….(ist das überhaupt möglich??? – die ww=56 aus einer Stratus-Decke wie am WE ist zum Beipiel EIN großes Problem der automatischen Erfassung wie von mir und Michael von der 10393 geschildert wurde)…viel Zeit bleibt da nicht….Ich werde als Rentner sehr wohl verfolgen, wie es weitergeht in und mit der Automatenwelt! Ich verabschiede mich also noch in diesem Jahr als Beobachter und übergebe dann eben an die Automaten…. Das WT wird mich aber weiterhin faszinieren, so wie seit 2001 :-)))

Beste Grüße vom Pfingstochsen