Nikolausvorgeschmack 28.11.2025

Servus zusammen,

Ausblick auf Innsbruck heute Vormittag [Quelle: foto-webcam.eu]

Tirol ist angezuckert… eingeweißelt…zugedeckt… alles nicht so ganz passend für die Schneemenge, die sich in den letzten Tagen auf, an und zwischen den Tiroler Bergen eingefunden hat. Am Speicherteich in der Axamer Lizum auf etwa 2100 m liegen aktuell rund 60 cm Schnee. Das sieht doch schon vielversprechend aus für eine Rodelpartie nächstes Wochenende vor dem Nikolaustreffen. Nachdem nun nicht mehr sonderlich viel Schnee dazukommt in den kommenden Tagen, stellt sich die Frage, wie es auf den Rodelbahnen aktuell aussieht. Birgitzer Alm soll gut gehen, Praxmarer Alm auch, Kemater Alm, Pleisenhütte, alles nette Rodelbahnen – der Haken hier ist nur, dass die letzten Meldungen teilweise schon vor dem letzten Schnee waren oder, wenn sie nach dem letzten Schneefall geschrieben wurden, dass der obere Teil mangels Präparierung nicht ging. Nun ist ja noch eine Woche hin und ein Wochenende, bei dem die SkitourengängerInnen den Präparierungsvorgang übernehmen könnten. Jedenfalls stimmt mich die aktuelle Lage zuversichtlich, dass sich da was ausgehen wird. Damit wir niemanden vergessen, könnt ihr euch gerne bei uns melden und dann bekommen wir schon alle den Berg aui und wieder obi.

 
Frontenkarte für Freitag 12 Uhr und, weil es da einen seltenen Schreibfehler gibt, auch rechts für Samstag 12 Uhr. [Quelle: wetterpate.de  FUBerlin/DWD]

Für dieses Wochenende haben wir es aktuell noch mit einer Hochdruckbrücke zu tun, die sich als Drilling Alrun von den Azoren über Spanien, die Alpen bis nach Westrussland erstreckt. Während bei den Hochs schon wieder das Alphabet anfängt, geht es bei den Tiefs in die Zielgerade. Wolfgang liegt weit entfernt über Russland. Xander mach über Spitzbergen Polarlichturlaub, nur Yonaten und Zenobio – zumindest stand das gestern noch richtig in der Karte – arbeiten sich fleißig nach Mitteluropa voran. Schon heute zieht die Kaltfront von Yonatan über Deutschland hinweg. Allerdings läuft sie auf die Hochdruckbrücke auf und verliert so immer mehr an Stärke. Ebenso wird auch der südliche Part von Tief Wolfgang (international Adel genannt) über der südlichen Adria immer schwächer. Zurück zur Kaltfront. Diese erreicht quasi zahnlos am Samstagvormittag die Alpen und bringt den ein oder anderen Zentimeter Neuschnee. Zum Mittag ist der Flockenwirbel auch schon wieder fast vorüber und die Wolken lockern bis zum Abend wieder auf. Das wird dann in Tirol wohl das Skitour- und Rodelfenster sein, auf das einige setzen werden. Doch während die einen das Winterwetter genießen, schleicht sich vom Atlantik her Tief Zenobio in unsere Richtung. Sobald er in der Nacht auf Sonntag England passiert hat, holt die Kaltfront die Warmfront ein und es bildet sich eine schöne Norwegerzyklone mit ein wenig Sturm auf der offenen Nordsee und angrenzenden Regionen.  Der südliche Part der Kaltfront ist nicht sonderlich stark ausgeprägt und zieht vor allem am Sonntagnachmittag durch Mitteleuropa. In den Alpen lebt mit südwestlicher Höhenströmung vor dem Tief präfrontaler Südföhn auf. Bis zum späten Abend bricht dieser dann allmählich zusammen. Viel Neuschnee wird damit aber nicht zusammenkommen. Immerhin reicht es für ein paar Zehntel an Niederschlag in der IBK-Wertung. Nur für Wien kommt die Front zu spät an. Selbst in Berlin und Leipzig reicht es noch für Tropfen in der ersten Nachthälfte zum Montag. Und danach stellt sich mit tiefem Luftdruck westlich der Alpen erneut eher südliche Höhenströmung ein, die für manche Föhnböe verantwortlich gemacht werden darf. Ich behalte die Schneedecke derweil weiter im Auge und halte euch auf dem Laufenden, was das Rodeln angeht.

GFS geopotentielle Höhe auf 300 hPa mit Isotachen jeweils von Freitag 12 bis Montag 12 UTC, von der Hochdruckbrücke bis zum Tiefdurchgang am Sonntag [Quelle: ertel2.uibk.ac.at ACINN]

GFS ThetaE mit Niederschlag Samstag 6 und 18 und Sonntag 6 und 18 UTC mit Entwicklung von Zenubio oder so ähnlich 😉 [Quelle: ertel2.uibk.ac.at ACINN]

Abschließend habe ich noch eine kleine Unaufmerksamkeit meinerseits zu beichten. Letztes Wochenende habe ich mir wegen eines übersehenen Minuses -51,5 Punkte beim Sonntagstaupunkt in Innsbruck eingehandelt. Aufgrund anderer Prioritäten hatte ich erst vorgestern wieder reingeschaut und mich erst damit abgefunden, das kein Minus vor den 9.5 Grad. Aber andererseits ist es ein offensichtlicher Tippfehler, noch dazu ein teurer. Lasst mich gerne wissen, ob ihr das ähnlich seht.

Viele Grüße vom Main, mit Fernglas ausgerichtet in den Süden.
Bibertaler