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Oktober 18, 2019 um 2:13 pm Uhr #14198BibertalerModerator
Servus zusammen,
Massen sitzen auf der Mauer am Inn, im T-shirt oder sogar kurzen Hosen, ein kühles Getränk in der Hand, das in der Vorlesung mitgeschriebene zum Nachlesen oder einfach nur mit anderen zum Diskutieren – wenn man im nahegelegenen Spar nicht schon die Lebkuchen im Regal lägen, man käme nie auf die Idee, es sei schon Oktober. Das es auch anders gehe, zeigte mir mein „Gesichtsbuch“ mit einem Bild aus 2012 (siehe oben, Blick vom Hafelekar Richtugn Wipptal am 17.10.2012, Schnee bis 1000m). Damals waren die Tiroler Berge bis weit in die mittleren Lagen eingeschneit – und heute? Die Nordkette absolut schneefrei, die Buchen blutrot, einzelne Lärchen golden strahlend in der Morgensonne; ehrlich gesagt, Schnee störe das Bild mehr, als dass es dieses unterstütze. Andererseits erinnert der Lawinenstrich unterhalb der sogenannten Herzwiese an der Nordkette immer noch mahnend an den vergangenen Winter (und wird das wohl auch noch jahrelang tun), mit Erinnerungen an leise fallenden Pulverschnee auf die goldenen Schindeln des berühmtesten Vordaches der Welt und die damit verbundene Ruhe, die man an diesem Ort nur zu ganz seltenen Momenten finden kann. Ja, es sind gerade turbulente Zeiten; der eine will raus und hinterlässt ein Trümmerfeld, die anderen wollten auch schon längst, bekamen es aber bisher nicht gebacken, die einen wollen unbedingt noch mit einem Rad auf die Berge rauf, die anderen unbedingt mit zwei Brettern den Berg wieder hinunter, die einen orakeln schon über die kommende Jahreszeit, die anderen schreiben jetzt kommt die „Hitzewelle“, nur mit dem Unterschied, dass man laut Postillion endlich die Kinder und Hunde im Auto lassen könne. Bis zu vier Stunden seien aktuell auch bei vollem Sonnenschein möglich, bis zu zwölf, wenn genug Wasser bereitstünde. Bei tieferen Temperaturen müsse man aber wieder aufpassen, aber auch hier seien zwei bis drei Stunden kein Problem, solange Motor und Heizung funktionieren. Genug der Ironie, aber selbst wenn, im Grunde ist das aktuell ein lokales Problem zwischen dem Südosten und Nordwesten, zwischen einem Keil über Ost- bzw. Südosteuropa und einem Trog über der größten Insel Europas – und damit herzlich Willkommen bei der Wetterbesprechung für kommendes Wochenende.
Bodendruckvorhersagen mit Fronten für Freitag und Samstag 12 UTC (Quelle: Wetterpate.de, FUBerlin, DWD)
Großwetterlage
Zum Start des bevorstehenden Wochenendes ist unser Hauptakteur das recht aktive Tiefdrucksystem Thilo über den Britischen Inseln. Dessen Kaltfront zieht im Laufe des Tages über Mitteleuropa hinweg und bringt dabei neben starken Schauern auch das ein oder andere Gewitter und recht kräftige Böen, bei teils weit über 40kn auf 700hPa ist da auch einiges möglich. Gegen heute 18 UTC liegt sie etwa auf einer Kurve von der Ostsee über Berlin, Fichtelgebirge, entlang der Schwäbischen Alb bis ins Schweizer Jura, wobei nur der nördliche Teil sich dank Trogachse und Höhenkaltluft (bis -26°C auf 500 hPa über Niedersachsen und Schleswig-Holstein) noch etwas weiterentwickelt und in der Nacht auf Samstag über die Ostsee weiterzieht. Der südliche Teil der Kaltfront bleibt als Luftmassengrenze erhalten und wird nach kurzer Pause warmaktiviert. Aber so richtig ostwärts kommt sie trotz allem nicht voran. Von Südosteuropa bis zum nördlichen Ural erstreckt sich nicht nur ein recht erfolgreicher Keil, sondern auch am Boden hoher Luftdruck. Insgesamt liegt Mitteleuropa damit mit einer Südwestlichen Strömung zwischen den Stühlen mit wechselhaftem Wetter und immer wieder durchziehenden Tiefausläufern im Nordwesten auf der einen und goldenem bis warmem Oktoberwetter im Südosten auf der anderen Seite.GFS Geopotentielle Höhe mit Isotachen auf 300 hPa Freitag bis Montag 6UTC (Quelle: Ertel2.uibk.ac.at, ACINN)
In der Nacht auf Samstag beschäftigt uns also die bereits erwähnte Kaltfront. Größere Mengen sind erstens nicht zu erwarten und zweitens noch nicht turnierrelevant. Und so startet die Nacht im Osten mit auflockernder Bewölkung, Cirren ausgenommen. Im Wiener Becken hält sich der Stratus hartnäckig und auch in Zürich wird mehr oder weniger bedeckt durch die Nacht gehen. Inneralpin wird es jedoch nochmals frisch, zumindest in Föhnabgeschatteten Gebieten. Die tiefe Bewölkung über Südtirol im Satellitenbild lässt den Föhn bereits erahnen, ohne dass man sich die Karten dazu angeschaut hat. Im Wipptal ist dieser bereits am heutigen Freitag ein Thema, weshalb die Tmin in Innsbruck mit vorföhnig West eher einen Tick wärmer anzusetzen ist.Am Samstag bringt die Welle aus dem warmaktiven Teil und dem nachfolgenden Teil der Kaltfront für Zürich, Leipzig und Berlin einige Wolken und etwas Regen, ohne unterstützende Höhenkaltluft wird sich das überwiegend stratiform halten. Da Bilder mehr sagen als tausend Worte, verweise ich hier auf die Frontenkarte für Samstag (siehe oben). In Wien muss man weiterhin die Suppe auslöffeln, die man sich mit der Donau eingebrockt hat. Während in Eisenstadt und Wiener Neustadt heute bereits für Nebel gereicht hat, stehen auch morgen Früh die Chancen recht gut. Je nach Modell löst sich der Stratus heute auf oder nicht, bei Letzteren steht auch für Samstag ein recht trüber Tag bevor. Bei den anderen Modellen löst sich der Stratus von Süden her über die Mittagszeit her auf, was eine knifflige Bewölkungspokerei eröffnet. Im vom Süden her nach Innsbruck mündende Wipptal weht derweil munterer Südföhn, in der Stadt selber zunächst eher vorföhnig West. Mit ausreichend Sonne ist die zu erreichende Föhntemperatur von 19 Grad von 800 hPa heruntergerechnet kein Problem. Höhere Durchmischungen mit 700 hPa führten zu 21 bis 22 Grad. Und ganz unabwegig ist dies nicht, so erreicht die Wolkenobergrenze über Südtirol laut dem AROME-Querschnitt locker die 650 hPa, Alpennordseitig ist es mit Absinken im Lee der Alpen logischerweise weniger feucht. Es wird also nochmals warm mit starken bis stürmischen Böen aus Süd bis Südost am Nachmittag und deshalb sollten Kinder und Haustiere hier auch nicht zeitweise im Auto zurückgelassen werden.
Damit wir den weiteren Verlauf für Sonntag besser verstehen, schwenken wir nochmals hinaus auf den Atlantik, denn dort passiert parallel noch etwas anderes Wichtiges. Wenn ihr euch die Geopotentialkarte mit den Isotachen für Freitagmorgen anseht, erkennt ihr weit im Atlantik ein Tief mit zugehörigem Jetstreak an seiner Südflanke (Hinweise auf die Projektion). Dieses wandert mit der Strömung von Haupt-Tief Thilo nach Osten und erreicht bis Samstagabend Portugal und Spanien, wo es in der Bodendruckkarte bereits als Okklusion zu erkennen. Auf der Rückseite baut sich derweil ein mächtiger Keil auf, der uns mittelfristig betreffen wird und daher konsequent richtig auch schon einen Namen bekommen hat, nämlich Hoch Majla. Während das Tief den Trog rund um das über den Inseln schwächelnde Tief Thilo quasi nach Süden zieht, drückt Majla im Norden nach, die Folge ist ein Abtropfen des Troges über Südwesteuropa und eine von Südwest auf eher südliche Richtung drehende Strömung in Mitteleuropa. Zusätzlich läuft dieses Tief auf die noch immer vorhandenen Reste der anfänglich beschriebenen Kaltfront auf und entwickelt sich weiter. Mittelfristig wird dieses in Südwesteuropa für kräftige Schauer und Gewitter sorgen, man darf also gespannt sein. Interessant ist nun, dass, während rückseitig die nachfließende Kaltluft den Trog am Leben hält, der Teil des Tiefs, der vorher auf dem Atlantik war, nun mit der Südströmung in unsere Richtung geleitet wird, allerdings soweit, dass er nur mehr für Frankreich, BeNeLux und für den Westen und Norden Deutschland wetterwirksam ist. Wo genau die Grenze zum liegen kommt ist noch nicht sicher. Für Zürich, Leipzig und Berlin nimmt die Niederschlagswahrscheinlichkeit jedenfalls ab und es sind auch teils längere trockene Abschnitte möglich, wobei Berlin am nächsten an der Grenze liegt. Von zweimal 6, zweimal 0 oder sogar einer beidseitigen Melange ist vieles möglich. Leipzig und vor allem Zürich sind dagegen schon sehr viel klarer. Sonntagvormittags sind in Leipzig noch einzelne Tropfen das Problem und in Zürich ist mit der Restfeuchte und Aufklaren auch Nebel ein ernst zu nehmendes Thema, sonst bleibt es hier weitgehend trocken, aber teils wolkig. Auch Wien sowie weite Teile des Donauraumes müssen sich die Sonne aus wiederholt hartnäckiger Stratus-Bewölkung erkämpfen. Nach eventuellem Nebel am Vormittag scheint aber zum Nachmittag hin längere Zeit die Sonne und heizt auf warme 20 Grad ein. Apropos einheizen, in Innsbruck setzt am Sonntag rasch Föhn ein, sofern er über die Nacht überhaupt abgehoben ist – die Tmin wird spannend. Da die Luftmasse im Süden ein paar Grad wärmer wird, steigt auch die Tmax an. Mit 8 Grad auf 800 hPa im GFS sollte man mindestens 22 Grad gehen, wobei es eher sommerlich warme, aber stürmische 25 Grad geben wird (700 hPa +1 Grad). Die Bewölkung bietet hoffentlich schöne Lentikularis wie vor ein paar tagen, wenn schon kein Niederschlag dazu kommt.
GFS equivalentpotentielle Temperatur auf 800 hPa mit Niederschlag für Samstag und Sonntag [>0.5mm, graue Schattierung] (Quelle: Ertel2.uibk.ac.at, ACINN)GFS 3-stündiger Niederschlag für Samstag und Sonntag je 9 und 18 UTC (Quelle: Ertel2.uibk.ac.at, ACINN)
AROME Querschnitt für Samstag 12 UTC vom nördlichen Sachsen-Anhalt (links) bis Verona (rechts), Mit Roten Punkten von links nach rechts: Geografische Breite von Leipzig, Innsbruck, Alpenhauptkamm (Quelle: meteociel.fr, MeteoFrance)
Langer Rede, kurzer Sinn – die Städte im Kurzen:
Berlin
Samstag regnerischer Charakter mit nur wenigen Auflockerungen am Nachmittag, knapp unter 15 Grad, Sonntag noch unsicher, je nachdem, ob die Niederschläge weit nach Norden gedrückt werden, mi Sonne durchaus 18 bis 19 Grad denkbar, sonst etwas kühler.Leipzig
Samstag immer wieder leichter Regen, aber auch hier nachmittags kurz Sonne möglich, maximal 15 bis 16 Grad. Sonntag längere trockene Phasen, zu Beginn noch etwas Regen möglich, deutlich wärmer, die 20 Grad werden aber eher nicht überschrittenZürich
Samstag wechselhaft mit etwas Regen, im Verlauf nachlassend, rund 16 Grad. Am Sonntag nebliger Start nicht ausgeschlossen, je nach Aufklaren, sonst aber nicht ganz unfreundlich und je nach Sonnenscheindauer wärmer. Niederschlag am Samstag sicher, Sonntag könnte auch komplett trocken bleiben, was die MOSe aktuell eher nicht so sehen.Wien
Weiterhin Stratus geplagt mit allen Konsequenzen (va. N, Sd, WWs, Tmin, Tmax), vor allem zweite Nachhälfte und vormittags stellenweise neblig, aber dafür das ganze Wochenende trocken bei 17 bzw. um 20 Grad.Innsbruck
Föhnhauptstadt macht ihrem Namen alle Ehre, nach vorföhnig West in der Nacht zu Samstag einsetzender Föhn in der Stadt bei rund 21 Grad, in der Nacht auf Sonntag drei Szenarien möglich Abheben (spürbare Abkühlung)/Nordrotor, der Föhnluft heruntermischt (wenig Wind, aber mild)/Durchhalten (warme und stürmische Nacht). Am Sonntag stürmischer Föhn mit hoher Durchmischung bis zu rund 25 Grad. Niederschlag ist erstmal nicht in Sicht.GEFS-Ensembles für Berlin (links) und München (rechts) repräsentativ für Norden und nördlichen Alpenraum (Quelle: meteociel.fr, MeteoFrance)
Ausblick
Wie bereits erwähnt bleibt das abgetropfte Tief über Spanien weiter aktiv. Vor allem im Alpenraum werden wir die Folgen im Laufe der Woche spüren. Nach kurzer Föhnpause nähert sich das Tief so an, dass sich die Strömung wieder direkt auf die Alpen richtet und daher der Föhn spätestens zur Wochenmitte wieder zulegen wird. Zusätzlich wird warme Luft advehiert, sodass für den Österreichischen Nationalfeiertag am 26. Oktober die Aussichten nicht allzu kühl sind. Einzelne Läufe des GFS wollen da aber langsam winterliche Szenarien sehen und das ist ja klimatologisch vertretbar. Schließlich kann es im Oktober durchaus mal weiß werden, wie man am Bild am Anfang erkennen konnte. Für länger andauernde Kälteperioden ist es eben einfach noch zu Früh – der Schnee von damals hatte in den darauffolgenden warmen Tagen übrigens wieder kräftig gelitten. Und auch wenn in Russland die ersten weiten Schneeflächen im Satellitenbild auftauchen und dort die Tmax unter 0 Grad bleibt, der Atlantik bleibt vorerst noch unsere Wärmflasche und Garant für spannende Tiefentwicklungen diesseits und jenseits des großen Teiches. Und auf eines kann man sich sicher sein, irgendjemand wird, auch wenn es kühler wird, auf der Mauer am Inn vor der Uni sitzen, nur halt dann mit einem wärmenden Glühwein – und das vielleicht schon eher, als es manchen von uns lieb ist.
In diesem Sinne, genießt noch die warmen Tage wie sie kommen, der Winter ist auf dem Weg, viel Spaß und Erfolg beim Tippen und Kommentieren sowie euch allen ein schönes Wochenende.Viele Grüße aus Tirol und auch von der seit dieser Woche offiziell 350-jährigen Uni Innsbruck
BibertalerPS: Leider sehr spät, erst kommt was dazwischen, und dann will die Technik nicht wie ich möchte
PPS-Spezial fürt Insider: Deutsch ist eine würde-lose Sprache 😉- Dieses Thema wurde geändert vor 5 Jahren, 1 Monat von Bibertaler. Grund: Bebilderung
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Oktober 18, 2019 um 3:02 pm Uhr #14203KaltlufttropfenTeilnehmer
Moin Bibertaler,
vielen Dank für Deine Weltklasse WB!
Ich habe mir mal einfach die „Frechheit“ rausgenommen Berlin und Leipzig am Sonntag
komplett trocken zu lassen, mal sehen, ob das fruchtet.. 😉
Was die erweiterte Mifri betrifft, da könnte der eine oder andere Winterfreak so langsam
Morgenluft wittern, dazu sollte sich jeder die Synoptische Übersicht Mittelfrist des DWD von Adrian Leyser
durchlesen, sehr schön geschrieben und informativ (noch (?) kein Jens Hoffmann, geht aber in die
Richtung!).
Die WB kommende Woche ist ja wahrscheinlich mein Ding… -
Oktober 18, 2019 um 3:17 pm Uhr #14204KaltlufttropfenTeilnehmer
Ach ja, der 17.10.12 war ja eigentlich auch noch mal ein milder, sonniger Herbsttag.
Meinst Du nicht vielleicht eher den 27.10.2012, welcher z.B. dem sächsischen Chemnitz
21 cm Schnee bescherte…
Ich bin ja ganz gespannt, was der 27.10.19 so bringen will, derzeit lohnt es sich,
alle 6 Stunden Globalmodelle zu „kucken“…Gruß in die Runde
Michael
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Oktober 18, 2019 um 3:17 pm Uhr #14205MammatuscloudModerator
Hallo lieber Bibertaler,
vielen Dank für die schön geschriebene WB.Ja, der Föhni bringt so einige Fragezeichen mit sich. Nicht nur Innsbruck, auch in Wien stellt sich die Frage in inwieweit das Umströmen der Alpen Einfluss nehmen wird.
@Kaltlufttropfen: Ich befürchte, dass haben wohl auch paar andere getippt.Viele Grüße
Mammatus95 -
Oktober 18, 2019 um 6:47 pm Uhr #14206BibertalerModerator
Lieber Kaltlufttropfen,
ich war am 17.Oktober 2012 aufm Hafelekar oben und hab das Foto geschossen. Der Schnee war aber schon von gestern bzw. vorgestern, also 15. bis 16.Oktober. Der 17. war schon ein recht schöner Herbsttag, da geb ich dir Recht, sonst wär ich vermutlich nicht raufgelaufen 😉
Viele Grüße
Bibertaler -
Oktober 19, 2019 um 9:15 am Uhr #14207KaltlufttropfenTeilnehmer
Schade, daß gestern noch kein Samstag war!
Ich weiß jetzt nicht, ob ich mir für Berlin die
Wv=9 getraut hätte…Gruß in die Runde
Michael
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Oktober 20, 2019 um 11:25 pm Uhr #14209Snab_LEModerator
Schöne WB Bibertaler, danke dafür 🙂
Der Südföhn bringt aktuell beeindruckende Nachttemperaturen in die Tallagen zwischen Hochrhein, Inn und Alpenvorland. Besonders die seit Stunden konstanten +24°C an der Schweizer Station Altenrhein sind eine Hausnummer, aber auch die beiden Innsbrucker Turnierstationen haben noch Potential für eine Tropennacht (zumindest soweit aus den 10-Minuten-Werten ermittelbar). Dazu hatte die Uni-Station Innsbruck zwischen 23Uhr und Mitternacht eine Böe mit 23,4m/s registriert, das bisher höchste Fx im Wertungszeitraum.Der Blick auf die potentielle Temperatur zwischen Berg und Tal verrät: sauber durchmischt, was wahrscheinlich auch immernoch der Fall ist, auch wenn der Routine offenbar seit 18UTC die Temperaturdaten aus dem Tal fehlen. Der Föhnsturm hält jedenfalls (mit einer kurzen Abschwächung am späten Abend) schon seit dem Mittag an
Die Foto-Webcam Röthis in Vorarlberg hat auch wunderschön die nächtliche Föhndynamik mit Lentis eingefangen (und zeigt nebenbei auch noch angenehme 22,4°C an einem 21.10.):
Neidische Grüße für so eine schöne Föhnnacht aus Helsinki,
Oscar- Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahren, 1 Monat von Snab_LE.
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Oktober 21, 2019 um 9:40 am Uhr #14211KaltlufttropfenTeilnehmer
Schön auch. daß dieses WE eins der menschlichen
Mitspieler war, die MOSse (ausgenommen MSWr-MOS, insbesondere in Leipzig)
eher am unteren Tabellenende!Gruß zum Start in die 3.Oktoberdekade
Michael
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Oktober 21, 2019 um 11:47 am Uhr #14212SchneehäuschenModerator
Grandiose WB, vielen Dank!
Speziell auch die Einleitung finde ich sensationell! Wie lange hast Du insgesamt an der WB gesessen?
@:KLT: Der Kollege Leyser ist in jederlei Hinsicht (fachlich+menschlich) eine absolute Granate! 😉 Jens Hoffmann kann kein Maßstab sein, da als Legende unerreich- und nicht kopierbar.
Beste Grüße
Robert
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Oktober 21, 2019 um 1:05 pm Uhr #14213BibertalerModerator
Servus zusammen,
vielen Dank an die aufmunternden Worte. Was die Zeit angeht, @Robert, war es dieses Mal länger als geplant. Hatte noch andere Dinge imn Kopf herumgeistern und abschließend hat mir mein Eingangsbild die Wb-Formatierungen gelöscht. Also alles wieder herstellen und, weil das noch nicht ausreichen war als Lerneffekt, gleich noch ein drittes Mal. So 3-4h waren es dieses Mal schon und dann noch eine Stunde bis es dann wirklich online war.
@Oscar, danke dir für den Föhnzwischenstand. Hatte auch gehofft, dass es eine tropische Sturmnacht bleibt, nach 4 UTC war aber dann Schluss fürs Erste. Temperaturabfall auf unter 15 Grad und Winddrehung auf erst wechselnd, später West. Mittlerweile föhnt es wieder. Mit Sonnenunterstützung wurde aber jetzt erst die höhere Durchmischung erreicht, die ich gestern gern schon im Tal gesehen hätte. Sie ist jedenfalls gut in der potentiellen Temperatur erkennbar (Innsbruck vorübergehend wärmer als Sattelberg). Und noch eine kleine Anmerkung zu de Daten. Die Station liefert nur alle 3h Daten an die Uni, daher kann es bei der Grafik teilweise etwas dauern, bis alles dargestellt ist.
Viele Grüße
Bibertaler -
Oktober 21, 2019 um 5:59 pm Uhr #14214KaltlufttropfenTeilnehmer
Ach ja, ich glaube es Dir, Robert!
Viele Grüße
Michael
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Oktober 23, 2019 um 2:22 pm Uhr #14217MammatuscloudModerator
Lieber Bibertaler,
wiso kam es am Samstag (rot markierter Bereich) zu einer Föhn Unterbrechung sowie einer Drehung des Windes auf Ost in Innsbruck?
Viele Grüße
Morten -
Oktober 24, 2019 um 8:51 pm Uhr #14218BibertalerModerator
Servus zusammen,
danke dir Morten für die Frage, hab ich ehrlich gesagt wegen letzten musikalischen Vorbereitungen für den Abend gar nicht mitbekommen, was genau um mich rum passiert ist.
Rückblickend würde ich sagen, da war wohl das Einfließen stärker. Wenn man sich in der Grafik (Zeitraum Freitag 21UTC bis So 21 UTC) den Druckverlauf (Grafik unten rechts) relativ zu IBK anschaut, erkennt man, dass in Kufstein (Punkt Strich Punkt usw.) zwischen 9 und 11 UTC der Druck anstieg, während in Innsbruck (durchgezogene Linie) der Druck sank. Auf den Webcams rund um Kufstein sieht man im selben Zeitbereich einige Stratusfetzen ins Inntal wandern und auch die Feuchte stagnierte dort, also muss da was ins Inntal eineschwappt sein. Bis sich das bis nach Innsbruck durchgearbeitet hatte, brauchte es eine Weile und ingesamt war die Temperatur dieser Luftmasse tiefer als die der Föhnluft, also musste der Föhn abheben. Im Laufe des Nachmittags nahm der Druck in Kufstein dann wieder ab und so konnte sich dann um 18 UTC bei wieder gleichem Druckniveau der Föhn zurück nach unten kämpfen. Und so hat er sich dann gegen 20 UTC nach kurzem turbulentem Aufräumen der Inntalluftmasse wieder etabliert. Aber insgesamt betrachtet ist diese Föhnperiode eine sehr spannende Zeit, nicht nur was die Daten angeht sondern auch die Bewölkung. Wer die noch nihct kennt, kann sich da gern mal druchklicken: http://www.foto-webcam.eu sehr empfehlenswert.Viele Grüße
Alexander
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