[WB] Erste Herbst-Wetterbesprechung zum 04.09.2020 von und mit Bernd Schatta

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      Wetterbesprechung Freitag den 04.09.2020 von und mit Bernd Schatta

      Ich grüße alle Wetter-Fans zur ersten Herbst-WB im Jahr 2020 und auch zu meiner ersten WB in diesem Forum. Ich hoffe alle sind Gesund und Munter durch den Sommer gekommen und freuen sich auf die kommenden kälteren und hoffentlich auch ereignisreichen Herbstmonate mit Regen, so dass Pilzsammler, die wie ich aus Berlin/Brandenburg sind,  endlich mehr auf ihre Kosten kommen. Bisher gab es hier lediglich im Juni und Juli einige Stellen mit reichlichen Pfifferlingen und der Rest ist bisher ausgeblieben. Aus anderen Ecken Deutschlands und den Alpenländern habe ich gehört, dass es da deutlich besser aussah. So wurde mir von Steinpilz-Massen in Bayern berichtet. Doch bevor ich noch weiter abschweife, möchte ich unseren heutigen Fahrplan vorstellen.  Beginnen werde ich mit einem kleinen statistischen Sommer-Rückblick zu Temperaturen, Niederschlag und Sonnenscheindauer. Anschließend betrachte ich die Entwicklung des Wetters im August und Anfang September und komme dann zur aktuellen Großwetterlage über Europa. Darauf folgt dann der Ausblick auf das Wochenende mit Fokus auf die zu tippenden Städte. Zu Letzt wage ich dann noch einen Blick in die nahe Zukunft im September.

      –              Sommer 2020 – Eine Statistik
      –              Wetterrückblick der letzten Wochen
      –              Großwetterlage aktuell
      –              Wochenendausblick Berlin und ein paar Überlegungen zu den anderen relevanten Städten
      –              Ausblick über das Wochenende hinaus

      Der Sommer 2020 –  Eine Statistik
      Gefühlt war der Sommer erst Not, dann Hot und dann Abflug in den Frühherbst. Zu dem kam es mir so vor, dass die Gewitterlagen die wir hatten, eher Gammel als Kracher waren, bei denen fast stationärer Starkregen schon das höchste der Gefühle war. Auch kommt es mir so vor, dass selbst die wiederholten Regengüsse mit Blitzeinlagen nur oberflächlich betrachtet etwas an der Dürre geändert haben. Doch genug mit dem gefühlten Sommer und hin zu dem statistischen Sommer. Dazu eignet sich erst einmal der Blick auf die Monatsmitteltemperaturen im Vergleich zu den anderen Jahren seit 1881 für Deutschland.

      Tabelle 1: Diese Tabelle zeigt die Einordnung der jeweiligen Monate in die Zeitreihe von 1881 bis 2020 Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitreihe_der_Lufttemperatur_in_Deutschland

      In Tabelle 1 sind nun die gemittelten Temperaturen für Deutschland zu sehen. Einmal sind hier die Top 10 für die Monate Juni/Juli/August, wie auch der Sommer als Ganzes und die möglichen Zweier-Kombinationen der drei Monate abgebildet. Weiter sind, wenn nicht in der Top10 Enthalten, die Monate aus dem Jahr 2020 an 11. Stelle mit Platzierung aufgeführt. Ferner sind hier der Mittelwert aus allen Jahren von 1881 bis 2020, die Standardabweichung, der Mittelwert addiert mit der Standardabweichung und der zweifachen Standardabweichung aufgetragen. Was das soll,  wird noch kommen. Erst einmal der Sommer als Ganzes. Hier liegen wir in der Top 10. Das wäre ja schon mal ein sehr toller Sommer. Doch wenn man die Monate im Einzelnen betrachtet wird einem schnell klar, dass nur der August weit oben auf einem gemeinsamen Platz 2 gelandet ist. Die Monate Juni (Platz 22) und Juli (Platz 53) sind da viel weiter unten in der Tabelle zu finden. Dass diese Monate dennoch über dem Durchschnitt gelandet sind, zeigt auch der Mittelwert in Kombination mit der Standardabweichung. Da beide Monate innerhalb der einfachen Standardabweichung liegen, würde ich diese Monate als typische Sommermonate für Deutschland werten.
      Den August finde ich unter dem Aspekt der doppelten Standardabweichung sogar noch erstaunlicher, denn selbst in Kombination mit dem mittelmäßigen Juli landete die Kombo Juli/August immer noch weit oben im Bereich der doppelten Standardabweichung, was noch mal deutlich macht wie außergewöhnlich der August war.
      Doch wie sahen nun die Monate genauer betrachtet aus? War es für alle so?
      Die drei nachfolgenden Bilder zeigen den Radarsummen des Niederschlags vom DWD in den Monaten Juni, Juli und August von Links nach Rechts.
      Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/regensummen

       

      Dazu fange ich mit dem Juni und dem Regen an. (Linke Abbildung)
      Was mir sofort ins Auge springt ist der Alpenraum. Da sind stellenweise und besonders in Bayern 300 mm gefallen. Das spricht erst einmal nicht für einen trockenen Monat dort. Auch finden sich im restlichen Land etliche rote Flecken, die auf 150 mm schließen lassen. Doch dann gibt es auch Gebiete wie der Oder, der Weser/Aller und der Spree bis nach Sachsen mit etlichen grünen Flecken, was weniger als 40 mm entspricht. Dieser Camouflage artige Flickenteppich deutet für mich auf lokale langsam ziehende Sommergewitter mit teilweise Starkregen hin. Diese Lokalität der Niederschläge wird auch in Tabelle 2 nochmal sichtbar.

      Tabelle 2. Diese Tabelle zeigt für die Monate Juni, Juli, August und den Sommer als Ganzes die Top 3 und Flop 3 bei Temperaturen, Niederschlag und Sonnenscheindauer so wie die dazugehörige Abweichung vom Mittel 1961-1990 beziehungsweise den Prozentwert vom Mittel. Quelle: Wetterkontor.de

      Im Juni stehen die größten RR Werte alle im Süden am Alpenrand, allerdings die größten relativen Werte liegen nördlich davon. Weiter sieht man 2 Städte aus Sachsen, einmal in der Sparte höchste Abweichung und einmal niedrigste Abweichung. Einmal ist das Oschatz mit 25% des Mittelwertes und dann noch Plauen mit 194% des Mittelwertes. Weiter fällt auf, dass zwar die größten Niederschlagsmengen am Alpenrand gefallen sind, die größten Abweichungen gab es jedoch Abseits des Südens. Dies ist für mich ein Indiz für unterschiedliche Gründe der Überhöhung der Niederschlagsmengen. Die hohen Prozentwerte sind meiner Meinung nach die Platzregenfälle bei langsam ziehenden Sommergewittern und das am Alpenrand war wiederholter langanhaltender Dauerregen. Auch an der Top 3 der Temperaturen und Sonnenschein-Platzierungen liegen die Orte mit höheren Werte im Norden und im Süden die trüberen kühleren. Dies scheint meine These zu untermauern.
      Doch nun zum Juli (Mittlere Abbildung). Hier auch wieder der Monatsniederschlag als Radarsumme vom DWD. Dieses Bild sieht anders aus als das Bild des Junis. Wir haben einen gut erkennbaren trockenen Streifen quer über Deutschland, wo teilweise nicht einmal 10 mm gefallen sind. Dazu haben wir einen nasse Küstenbereich an der Nordsee und wieder einen nassen Alpenrand in Bayern. Dies deutet für mich nun weniger nach lokalen Sommergewittern hin. Doch dazu erst einmal der Blick auf die Top Stationen in Tabelle 2 in der Juli Spalte. Dazu fällt mir auf: Süden wärmer und sonniger als Norden,  mehr Niederschlag am Meer als in den Alpen und die nasseren Gebieten auch nur etwas über den 100% des Mittelwertes aus 61-90. Dies deutet für mich auf nachlassende Niederschläge am Alpenrand und aufkommende Niederschläge von Nordwesten hin, die den Nordteil Deutschlands tangierten und dort für kühleres, nasseres Wetter als in dem trockenen Streifen von Frankreich bis Sachsen gesorgt haben.  Auch fällt auf, dass die Überhöhungen beim Niederschlag nicht mehr in die 200 oder 300% gehen, sondern bei 100-140% bleiben. Auch sind die negativen Abweichungen der Temperatur im Norden ein Indiz für das Einsickern von kühlerer Atlantikluft. Die Trockenheit in der Mitte wird dann vermutliche eine vom Azorenhoch stammende Hochdruckbrücke zum Kontinentalhoch darstellen, wo nördlich davon der Atlantik Einfluss nehmen konnte.
      Nach dem Juli folgt nun noch der August (Abbildung rechts). Auch hier erst einmal der Blick auf den Regen. Dieser zeigt wieder eine große Ähnlichkeit zum Juni. Nasser Alpenraum und Rot-Grün- Camouflage im Rest des Landes, wobei diesmal auch Sachsen nass aussieht. Betrachtet man dies nun an den Top Stationen, sieht man, dass der August erst mal bei der Temperatur ordentlich zugeschlagen hat. Selbst die niedrigsten Abweichungen liegen bei 1,6-2K über dem langjährigen Mittel. Dann sieht man beim Niederschlag auch das Bild wie im Juni. Einen Süden mit den höchsten Mengen ohne dabei die höchsten Abweichungen zu haben und hohe Abweichungen an einzelnen Orten im Norden. Dies ist für mich wieder ein Zeichen für Stauniederschläge im Süden und in Sachsen diesmal und Sommergüsse im Rest. Dies wird zum Teil auch von den hohen Sonnenscheinstunden im Norden gestützt. Auch fällt auf, dass die höheren Temperaturen eher in der Nordhälfte zu finden sind.
      Als Fazit schließe ich aus diesen Erkenntnissen, dass Abseits der Alpen, der Nordsee und den sommerlichen Gewitter immer noch weite Teile von Dürre betroffen sind. Besonders der Juli dürfte das wieder gezeigt haben. Weiter zeigte der Sommer vom Sonnenschein und den Temperaturen eine ziemlich normale Tendenz, bis auf den die extreme Hitzewelle im August, die auch an einigen Station die Rekorde für aufeinander folgende Hitzetage wie in Hamburg gebrochen hat.

      Doch wie kam es  nun zu der Hitze im August, die von dem Juni und Juli sehr abweichend war? Und  warum hat es nicht zu einem Rekord gereicht?

      Wetterrückblick im August

      GIF: Zusammengesetzte aus 31 Einzelbilder der 500-hPa-Karte von Europa Quelle: Wetter3.de

      Wie ich gerade schon der statistischen Auswertung gezeigt habe, hat der August die Platzierung für den Sommer mächtig nach Oben gezogen. Doch wie sah das nun eigentlich im Detail aus? Dazu habe ich hier eine GIF erstellt, die die 500-hPa-Karte in täglichen Abständen zeigt. Um die abzuspielen, muss man sie leider anklicken.

      Abbildung 4: Spitzenböen am 26.08.2020 in Deutschland und den angrenzenden Gebieten. Quelle: Wetteronline.de

      Pünktlich zum 01.08. erreichte Deutschland der erste richtige Hitzetag in einem Keil hinter einem nach Osten abziehenden Trog. Dieser erste Fingerzeig wurde dann noch einmal von einem Trog unterbrochen, der anschließend um den 05.08. sogar vor Norditalien abtropfte und sich dann langsam in den kommenden Tagen auflöste. Diese Phase zwischen 01. und 05.08. brachte noch einmal etwas Abkühlung. Doch auch hier lassen sich erste Anhaltspunkte für eine Änderung sehen. Da sind der beginnende Trog über dem Atlantik, das etwas nach Süden eingedrückte Azorenhoch und ein langsam aufbauendes blockierendes Hoch östlich der Ostsee. Bis zum 08.08. sieht man dann auch, dass sich diese Indizien weiter entwickelt haben, und durch ein blockierendes Hoch ein  Trog über dem Atlantik entstehen konnte, woran auch das zurück weichende Azorenhoch beteiligt war. Hier wurde nun ein ordentlicher Schwall heißer Luft nach Deutschland geführt, die durch eine kontinentale Bodenströmung auch noch abgetrocknet wurde, wodurch die heiße und besonders im Osten trockene Phase bis zur Monatsmitte eingeleitet wurde. Ab dem 11. August begann dann der Rest von dem Trog über dem Atlantik abzutropfen. Dieses Abtropfverhalten löst Tiefdruckaktivität im Bereich der Biskaya aus, wodurch dann erste Schübe feuchterer Luft in die Westhälfte Deutschland transportiert wurden und dort für erste Güsse gesorgt hatte. An der Temperatur über Deutschland hat sich nun bis zum 15. Kaum etwas verändert, nur dass durch fehlenden Nachschub aus dem Süde die Temperatur zögerlich etwas zurück gegangen ist.  Bis zum 18. war der Einfluss dieses nun zum Randtief gewordenen Tropfens dahin gehend zu nennen, dass er weiter feuchte Luft heranführte, die nun in ganz Deutschland zu Schauern und Gewittern führte, aber die Temperatur dabei nur geringfügig abkühlte, so dass wir weiterhin auf sommerlich bis heißem Niveau verblieben. Doch der auf dem Atlantik liegende Trog deutete schon das kommende an. Auch die Lage nördlich von Skandinavien sollte man im Auge behalten.
      Der von mir erwähnte Trog konnte sich nun bis zum 20.08.2020 (Abbildung 11) noch richtig schön vor Europa aufstellen und sorgte dann für einen Heißluftvorstoß im Zeitraum 19.bis 22. August, bei dem die 35er noch mal reihenweise fielen. Doch dann sollte sich alles ändern. Der aufgestellte Trog blieb nicht stehen, sondern wurde durch ein wieder erstarkendes Azorenhoch und ein weiteres steuerndes Tief über Spitzbergen über Großbritannien nach Skandinavien verfrachtet und beendete hier das extreme Sommerschauspiel in Deutschland. Diese nun westlich ausgerichtete Wetterlage wurde dann auch prompt von einem Schnellläufer-Tief Namens Kerstin genutzt, um Deutschland am 26/27 einen Auguststurm zu bescheren.  Dieser Sturm brachte Deutschland im Flachland Windböen in der Spitze von 80 bis 100 km/h und auf den Berggipfeln sogar von über 100km/h, wie zum Beispiel auf dem Brock mit bis zu 144 km/h. Quelle: https://www.wetteronline.de/aktuelles-wetter
      Nach diesem Tief konnte sich die Westlage nicht beruhigen. Es kam sogar noch ab dem 29. August  zu einem Trog im Bereich Deutschland/Frankreich, der weiter kalte Luft polaren Ursprungs zu uns lenkte und somit das Monatsende deutlich kälter werden ließ. Außerdem bildeten sich an der Vorderseite dieses Troges kleine fiese Tiefs die auf Vb ähnlichen Zugbahnen dem Alpenraum, Bayern, Ostdeutschlands, Tschechiens und Polens enorme Regenmengen brachten.

      Abbildung 5: Niederschläge am 30.08.2020 durch Tiefs auf der Trogvorderseite. Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/messwerte/deutschland/niederschlagssumme/20200831-0600z.html

      Dieses letzte Augustdrittel machte schließlich auch einen gewaltigen Rekord zunichte, so dass wir noch mit 19,9°C im Mittel auf einem sehr heißen 2. Platz landeten. Pünktlich zum Herbst in der Nacht zum 01.09. kam dann auf den Bergen noch eine weiße Überraschung dazu. Auf der Zugspitze schneite es! Mit diesem diffusen Blick (Abbildung 6) auf die nächtlich eingezuckerte Zugspitze möchte ich auch diesen Augustrückblick beendet und das Fazit ziehen. Der August war heiß, interessant und hatte einen sehr spannenden Ausgang.

       

      Abbildung 6: Zugspitze in der Nacht zum 01.09. mit etwas Schnee. Quelle: https://www.foto-webcam.eu/webcam/zugspitze/

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Großwetterlage aktuell 

      Abbildung 7: Niederschlag bis einschließlich Mittwoch in Summe. Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/regensummen/deutschland/kalibrierte-summe-72std/20200903-0550z.html

      Die erste Hälfte der Woche stand unter dem Zeichen des über Deutschland liegenden Troges, der am Montag und Nacht zu Dienstag sogar Schnee in den Alpen brachte (Abbildung 6). Dazu formierte sich eine Zweiteilung beim Wetter. Während der Osten und Süden immer wieder von Niederschlägen heimgesucht wurde, die sich noch auf der Trogvorderseite bildeten, konnte sich nordwestlich davon eine schwache bodennahe Hochdruckbrücke von dem Azorenhoch bis nach Skandinavien aufbauen, wodurch es dort trockener blieb (Abbildung Rechts).
      Dies sollte sich ab Donnerstag ändern. Der Trog über Deutschland schwächte sich ab und zog samt Tief Natascha langsam Richtung Ostsee ab. Die schwache Hochdruckbrücke wurde dann von einem neuen Frontensystem platt gemacht und in der Nordhälfte konnte ein Frontensystem durchziehen. Hierbei zog erst ein kleiner Warmluftsektor mit bis zu 20°C in Berlin um 22 Uhr am Donnerstag durch, welcher dann von einer Kaltfront mit kräftigeren Niederschlägen verfolgt wurde, die teilweise Schauerartig verstärkt waren. Hinter der Kaltfront kühlte es dann auch rasch auf unter 15°C ab. Mir persönlich ist dieser Warmluftsektor aufgefallen. als ich kurz vor Ladenschluss noch schnell bei Rewe rein bin und mir in kurzen Hosen aufgefallen ist, dass es immer noch recht mild sich anfühlt. Auch interessant finde an dieser Woche, dass die Niederschlagsgebiete Mo-Mi und Donnerstag/Freitag sich ganz gut ergänzen. (Abbildung 8-9 unter dem Text) Diese seit Donnerstag hinein gezogenen Niederschläge stammen von einem Frontensystem welches zu dem Tiefdruckkomplex Ottilie über GB gehört. Dieser Tiefdruckkomplex (Ottilie 1+2) wird in Kombination mit Natascha am Wochenende von Skandinavien aus und einem Hoch Namens Ismail, das Wetter über Deutschland und den Alpenländern beeinflussen.

      Abbildung 8: 24 stündige Niederschlagssumme von Kachelmann Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/regensummen/deutschland/kalibrierte-summe-24std/20200904-0750z.html
      Abbildung 9: Temperaturen um 22 Uhr am 03.09.2020 Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/messwerte/deutschland/temperatur/20200903-2000z.html

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Wochenendausblick mit Fokus auf Berlin und die anderen zu tippenden Städte

      Da ich nun sehr viel über die Vergangenheit geschrieben habe, möchte ich nun doch auch 1 oder 2 Sätze über die Zukunft schreiben. Dazu geht es natürlich los mit einem hoffentlich sehr interessanten Wochenende. Also wie sieht das ganze nun aus? Dazu möchte ich erst einmal die Bodendruckkarten vom DWD anwenden.

      Abbildung 10: Analysekarte des Bodendrucks mit Fronten vom DWD (00 UTC zu Freitag) Quelle: http://wind.met.fu-berlin.de/loops/DWD_Karten/ana_bwk_na_p_000_000.gif
      Abbildung 11: Bodendruckkarte vom DWD für Samstag 12 UTC. Quelle: http://wind.met.fu-berlin.de/loops/DWD_Karten/gme_tkb_na_p_036_000.gif
      Abbildung 12: Bodendruckkarte vom DWD für Sonntag 12 UTC Quelle: http://wind.met.fu-berlin.de/loops/DWD_Karten/gme_tkb_na_p_060_000.gif

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Hier sieht man, dass das von mir interpretierte System aus Kaltfront und Warmfront in der Nacht wohl nur eine Warmfront mit Niederschlägen im Warmluftsektor war und die Kaltfront erst zwischen jetzt und Samstag mit uns überqueren soll. Weiter sieht man, dass das kleine Hoch Ismail dem nicht viel entgegen stellen kann und nach Osten in Richtung Balkan und Schwarzes Meer abgedrängt wird. Nach dem Durchgang der Kaltfront befinden wir uns dann nach diesen Karten in Berlin bereits deutlich im Kaltluftsektor und Leipzig befindet sich noch direkt hinter der Kaltfront. Bei der nordwestlich ausgerichteten Bodenströmung halte ich Schauerneigung am Nachmittag hier für wahrscheinlich. Die Alpenstädte im Turnier befinden sich hier noch vor der Kaltfront und können von dem Hoch Ismail beeinflusst werden. Diese Kaltfront scheint dann zum Sonntag nicht viel weiter voran zu kommen und beginnt sogar schwach zu wellen an und es kann sich ein schwaches Bodenhoch hinter der Front bilden, wodurch es vermutlich auch in Berlin und Leipzig wieder abtrocknen kann und nun im Alpenraum zu Niederschlägen kommt. Doch hier erst einmal der Vergleich zum UKMO

      Abbildung 13: Bodendruckkarte vom UKMO für Freitag 00 UTC Quelle: https://www.metoffice.gov.uk/weather/maps-and-charts/surface-pressure
      Abbildung 14: Bodendruckkarte vom UKMO für Freitag 12 UTC Quelle: https://www.metoffice.gov.uk/weather/maps-and-charts/surface-pressure
      Abbildung 15: Bodendruckkarte vom UKMO für Samstag 00 UTC Quelle: https://www.metoffice.gov.uk/weather/maps-and-charts/surface-pressure

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Abbildung 16: Bodendruckkarte vom UKMO für Samstag 12 UTC Quelle: https://www.metoffice.gov.uk/weather/maps-and-charts/surface-pressure
      Abbild 17: Bodendruckkarte vom UKMO für Sonntag 12 UTC Quelle: https://www.metoffice.gov.uk/weather/maps-and-charts/surface-pressure

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Hier sieht man, dass die Kaltfront bereits im Laufe des Freitags im Berliner Raum liegen wird und dennoch erst in der Nacht zu Samstag Leipzig und am Sonntag den Alpenraum erreichen wird. Hier sieht man auch wieder gut den Kaltluftsektor hinter der Kaltfront am Samstag, wo es in der Nordseesuppe zu Schauern kommen kann. Weiter scheint sich diese Front am Sonntag dichter an die Alpen zu schmiegen und dort für Niederschläge sorgen. Doch wie präsentiert sich das jetzt Bild im Sat, Radar und Temperatur eigentlich? Wer liegt da wohl besser?

      Abbild 18: Sattellitenbild mit sehr grob eingezeichneten vermuteten Fronten Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/sat/europa/satellit-hd-5min/20200904-1005z.html
      Abbildung 19: Radar Deutschland Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/regenradar/deutschland/20200904-1010z.html
      Abbildung 20: Temperaturen um 12 Uhr MESZ Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/messwerte/temperatur.html

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Schaut man sich nun die Abbildungen 18 bis 20 an, sieht man neben einem Wolkenband über Norddeutschland, einem schwachen Niederschlagsband von NRW über Sachsen-Anhalt bis Sachsen und niedrigere Temperaturen in der Nordhälfte als in der Südhälfte. Dies deutet für mich darauf hin, dass die Kaltfront schon durch Berlin durch ist und Leipzig beeinflusst. Weiter scheint der Alpenraum noch Niederschlagsfrei. Daher empfinde ich das UKMO diesmal als zutreffender als das DWD, auch wenn man schlecht interpretieren kann, wie sich die Kaltfront beim DWD heute und bis Samstagmittag verhalten wird. Um das genauer zu spezifizieren werde ich nun an der Stelle noch die Karte vom ECMWF heranziehen. Hier fange ich mal mit den Theta und Geopot 850 Karten an.

      Abbildung 21: Theta-E und Geopot 850 vom ECMWF um 12 UTC am Freitag Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/theta-e/20200904-1200z.html
      Abbildung 22: Theta-E und Geopot 850 vom ECMWF um 00 UTC am Samstag Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/theta-e/20200905-0000z.html

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Abbildung 23: Theta-E und Geopot 850 vom ECMWF um 12 UTC am Samstag Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/theta-e/20200905-1200z.html
      Abbildung 24: Theta-E und Geopot 850 vom ECMWF um 12 UTC am Sonntag Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/theta-e/20200906-1200z.html

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Abbildung 25: Theta-E und Geopot 850 vom ECMWF um 00 UTC am Montag Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/theta-e/20200907-0000z.html

      Auf diesen Karten in Abbildung 21 bis 24 sieht man sehr schön die zerfledderte Kaltfront am Freitag und sieht dazu auch noch, dass sie bis Samstagmittag eigentlich kaum nach Süden voran kommt. Berlin liegt dabei bereits am Freitag eher hinter der Kaltfront und wird in einer Wellenbewegung mal mehr mal weniger wieder berührt und Leipzig liegt dabei eher vor oder direkt im Einflussbereich der Kaltfront. Zum Sonntag wird dann die Kaltfront auch nach Süddeutschland voran kommen, wobei sie da noch nicht den Alpenraum erreicht haben wird. Dies geschieht dann wohl in der Nacht zum Sonntag, was man in Abbildung 25 links sehen kann.
      Betrachtet man nun die simulierten Reflektivitäten an diesem Wochenende, scheint in der Nacht zu Samstag bis auf Niederschläge von der Nordseepampe die Front selbst kaum Wetter wirksam zu sein, diese wird erst am Samstag selber in den Mittelgebirgen wieder aktiv und zieht dann in Richtung der Alpen, wo sie dann am Sonntag für Niederschlag sorgen wird. Anhand der Feuchte in 700 hPa auf den Abbildungen 30 bis 32 weiter unten, lässt sich die Verlagerung der Kaltfront auch zeigen und auch das nachfolgende einfließen feuchter Nordseeluft ist dort zu sehen. Interessant finde ich jedoch das Feuchteband am Samstagmittag bis über Berlin, was in der Reflektivität nicht zu sehen war. Könnte dort vielleicht doch nochmal ein Niederschlagsband mit stratiformen Niederschlag liegen? Bleibt jetzt noch zu klären, ob es ggf Gewitter am Samstag oder Sonntag an der Kaltfront geben könnte. Dazu gucke ich mir die Kompositkarten und die Karten zu signifikantem Wetter an. Da fällt mir der Samstagnachmittag auf, wo ich exemplarisch den Zeitpunkt 13 UTC gewählt habe. Hier werden im Südwesten vom Erzgebirge bis zu den Alpen stellenweise und vermehrt im Erzgebirge an der Kaltfront Gewitter gesehen, die allerdings laut dem Komposit bei kaum Scherung mehr durch Orographie als durch Hebung an der Kaltfront entstehen werden.

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Abbildung 26: Niederschlag vom ECMWF um 00 UTC am Samstag Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/reflektivitaet-basis/20200905-0000z.html
      Abbildung 27: Niederschlag vom ECMWF um 00 UTC am Samstag Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/reflektivitaet-basis/20200905-1200z.html

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Abbildung 28: Niederschlag vom ECMWF um 00 UTC am Sonntag Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/reflektivitaet-basis/20200906-0000z.html
      Abbildung 29: Niederschlag vom ECMWF um 12 UTC am Sonntag Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/reflektivitaet-basis/20200906-1200z.html

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Abbildung 30: Feuchte 700 hPa vom ECMWF um 12 UTC am Samstag Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/relative-luftfeuchtigkeit-700hpa/20200905-1200z.html
      Abbildung 31: Feuchte 700 hPa vom ECMWF um 00 UTC am Sonntag Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/relative-luftfeuchtigkeit-700hpa/20200906-0000z.html
      Abbildung 32: Feuchte 700 hPa vom ECMWF um 00 UTC am Sonntag Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/relative-luftfeuchtigkeit-700hpa/20200906-1200z.html

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Abbildung 33: Signifikantes Wetter Samstag 13 UTC vom ECMWF Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/signifikantes-wetter/20200905-1300z.html
      Abbildung 34: Großwetterlagenkomposit Samstag 13 UTC vom ECMWF Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/gwl-synoptik-komposit/20200904-1200z.html

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Fazit: Als Fazit aus den Bergen von Wetterkarten möchte hier raus ziehen, dass wir es wohl erst am Samstag mit einer unentschlossenen Kaltfront zu tun haben werden, die in einem Streifen quer über Deutschland in den den nördlichen Mittelgebirgen zu Schauern und Gewittern sorgen wird, die vielleicht auch Leipzig tangieren werden und nachfolgend erst absinken und späteres durchfeuchten durch die Nordseepampe stattfinden wird, wodurch auch hier Schauer oder lokale Gewitter nicht ausgeschlossen sind. Am Sonntag zieht dann das System nach Süden weiter und wird wahrscheinlich einen verregnet Tag in den Alpen liefern. Hier kann am Sonntag dann auch schon wieder die Nordsee für Schauer in der feuchteren Luft im Norden also auch vielleicht auch Berlin sorgen.

      Ausblick über das Wochenende hinaus

      Nach dem hoffentlich nicht zu katastrophalen Ausblick auf das Wochenende möchte ich nun weiter in die Zukunft gucken. Wenn ich mir dazu die Wetterlage mit Neigung zu Trögen über oder vor Europa in Erinnerung rufe, scheint im September alles davon abhängen, wo die Tröge sich ausbilden werden und ob und wo sie eventuell abtropfen können. Wird der Trog sich über uns bilden, wird es eher nass und kühl, wird der Trog sich mal wieder auf dem Atlantik bilden, könnte auch noch mal ein schöner Spätsommer im September kommen. Dazu würde ich doch noch mal meine Glaskugel etwas beanspruchen und nach dem aktuellen GFS bis 18 September gehen. Natürlich weiß ich, dass das keine wirkliche Vorhersage ist und doch auf wilder Spekulation beruht, aber ich find es dennoch interessant. Abbildung 35: Da zeigt sich nun diese These, dass die Tröge auch mal vor Europa enstehen können und vorderseitig warme Mittelmeerluft herangeführt werden kann, die allerdings bei einer Südwestströmung wohl kaum trocken ausfallen wird. Allerdings wie schon gesagt: Wilde Spekulation!

      Abbildung 35: Großwetterlage im Glaskugelbereich am 18.September. Quelle: http://www1.wetter3.de/animation_dt.html

      Nach dem ganzen Gesabbel von mir, gibt es noch einen kleinen interessanten Hinweis. Wir befinden uns seit Vorgestern in dem 21 tägigen Zeitraum, in dem das Minimum der Meereisbedeckung in der Arktis liegt. Derzeit befinden wir uns auf einem Top Platz und es könnte noch weiter nach unten gehen. Dazu empfehle ich die Seiten „Meereisportal.de oder die Seite vom National Snow & Ice Data Center https://nsidc.org/. Sie liefern beide interessante Datensätze, Grafiken, Bilder und Dokumentationen zum Thema Eis und Schnee. Dazu dann auch noch mein letztes Bild von der Meereiskonzentration am Nordpol mit Wegmarkierung der Polarstern in den letzten Monaten.

      Abbildung 36: Polarstern und Meereiskonzentration am Nordpol Quelle: https://data.meereisportal.de/maps/mosaic/latest/sic_MOSAIC_last.png

      So. Das war es dann. Ich hoffe es war halbwegs verständlich was ich sagen und zeigen wollte und wünschen allen ein glückliches Wochenende im Turnier und bei dem was ihr so machen werden.

      ByeBye
      Bernd

       

       

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    • #15564
      Kaltlufttropfen
      Teilnehmer

      Vielen Dank für die herausragende WB und insbesondere auch für den schönen Sommerrückblick!

      Gruß in die Runde und ins erste Herbst-WE

      Michael

    • #15571
      Oberbayer
      Teilnehmer

      Servus,

      normalerweise bin ich hier ja eher ein „Stiller Mitleser“, denn ein „Fleißiger Schreiber“. Aber zum Einstand solch eine umfangreiche, detaillierte und informative WB zu verfassen gehört entsprechend gewürdigt. Liest sich top!

      Für Wien stehen die Zeichen am Samstag auf Badewetter (Sonne, SO-Wind und 30 Grad), am Sonntag dann auf Frühherbst (Regenschauer, NW-Wind und 20 Grad).

      LG

      Oberbayer

    • #15572
      SandstormSepp
      Moderator

      Hallo,

      Danke für die ausführliche WB. Besonders interessant finde ich die klimatologischen Aspekte.
      Auf einige starke Gewitter am Alpennordrand mit viel Niederschlag kann ich mich noch gut erinnern.

      Liebe Grüße,

      Sebastian

    • #15573
      Mammatuscloud
      Moderator

      Danke für die sehr ausführliche WB und den großartigen Sommerrückblick

    • #15575
      Georg
      Administrator

      Hallo in die Runde,

      gerade sehe ich mit Erschrecken, dass in Berlin am Sonntag Wv=8 statt Wv=0 in der Tabelle steht. Ließe sich der Tippfehler (Übertragungsfehler von meinem Zettel, hatte nur sehr wenig Zeit für das Wetterturnier) bitte flink korrigieren? Danke vielmals.

      Ganz herzliche Grüße,
      Georg

    • #15576
      Pfingstochse
      Teilnehmer

      Ein großes DANKESCHÖN für diese außerordentlich umfangreiche und detaillierte WB mit einem interessanten Rückblick auf die Sommermonate, einer tollen Beschreibung der GWL an diesem WE und einem „spekulativen“ Ausblick auf das, was zur Monatsmitte „möglich“ wäre. Auch die Betrachtung der aktuellen Meereisbedeckung ist super! Diese Arbeit hat sehr viele Stunden Fleißarbeit erfordert und deshalb nochmals DANKE!!! Das Ganze liest sich wie ein toller Roman 🙂

      Viele Grüße aus Teltow und allen ein schönes WE!

      Ralf

    • #15577
      Neptun
      Teilnehmer

      Hallo Turnierleitung! Sehe gerade mit Erschrecken, dass ich mich am Samstag in Leipzig bei der Windrichtung vertippt habe. Statt 190° muss es natürlich 290 ° heißen. Es wäre schön, wenn meine Windrichtung  am Samstag in Leipzig korrigiert würde. Vielen Dank im Voraus!

      Grüße vom Neptun

    • #15578
      Schneehäuschen
      Moderator

      Lieber Idlefix,

      vielen Dank für deinen Megaüberblick!! Ganz große Klasse!

      Viele Grüße

      Robert

       

    • #15579
      Snab_LE
      Moderator

      Hallo zusammen,

      Erst einmal ein WOW! an Bernd für die tolle WB. Da stecken etliche Stunden Arbeit drin, so detailliert auf die vergangene Zeit und das Wochenende einzugehen und man wird regelrecht eingeladen, sich nach der WB nochmal mit dem ein oder anderen Detail genauer zu befassen. Ich würde mich auch sehr freuen, wenn es nicht deine einzige WB bleiben würde 😉

      Ist die große Rückblickstabelle selbst gebastelt? Die liefert einen schönen Überblick, wo in Deutschland das Wetter besonders außergewöhnlich war, hat vermutlich aber auch ein paar kleine Fehlerteufel drin (zumindest kann ich mir den Unterschied zwischen Osterfeld mit 20,9°C (+5,3K) und dem nur 100km nördlich liegenden Wittenberg mit 21,5°C (+2,0K) im August nicht erklären. Oder verstehe ich die Tabelle falsch? Für einen Überblick über die Abweichungen zu 1961-90 empfehle ich auch gerne: https://www.mtwetter.de/monatskarte.php

      Die schleifende Front hing heute den ganzen Tag knapp nördlich von Leipzig (hier in bester Warmluft noch 25°C) und war dort mit etwas Hebung und jeder Menge Grundschichtfeuchte sogar ziemlich niederschlagsaktiv. 1-9mm sind in einem Streifen von Belgien bis nach Südbrandenburg in teils dichten Sprühniederschlägen gefallen


      Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/messwerte/deutschland/niederschlagssumme-12h/20200904-1800z.html

      Die Kaltfront morgen hat mir tatsächlich in meiner Leipzig-Prognose ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet. Die eigentliche Bodenfront scheint mit der Tiefdruckrinne schon 08UTC durchzugehen und im Laufe des Vormittages bis zum Erzgebirge voran zu kommen. Hier könnte es in meinen Augen bereits für einen kurzen Schauer reichen (entkoppelt ist etwas Labilität da).  Hinter der Front soll ein Streifen mit postfrontalem Druckanstieg unter recht straffen NW-Wind liegen. Hier hatten sich alle MOSse dennoch an den 270-280° zum Mittagstermin festgekrallt, als würde die Statistik einheitlich sagen, dass eine 2., nachfolgende Welle im Bodenniveau pünktlich zum 12UTC-Termin den Wind auf West zurückdreht. Diese könnte dann tatsächlich ein paar konvektive Überraschungen bringen, nur ob vor, mit oder nach dem Mittagstermin konnte ich in der Prognose nur raten. Und dann wäre da auch noch das Tx, welches je nach Einstrahlung vor der Kaltfront bzw. am Abend zwischen 17°C und 21°C liegen wird. Pünktlich zum ersten Wochenende in der Herbstwertung wird also in Leipzig gleich etwas sortiert. Ich bin gespannt!


      Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/swisshd-eu/108-e-523-n/windrichtung-windmittel/20200905-1200z.html

      Viele Grüße,

      Oscar

      • #15581
        Idlefix
        Teilnehmer

        Danke erst mal für dein Lob @ Snab_LE. Die große Übersicht hab ich mir selbst gebaut bei Excel. Hab die Daten eingefügt und dann mittels KGroesste und KKleinste die Werte rausgesucht aus den Zeilen, wo ich aufgrund der Formatierung dann jeweilse die Ungraden und Graden Zeilen auslesen musste. Hat nicht mal ne Stunde gedauert.
        Mit den Kaltfronten hatte ich meine liebe Mühe die diesmal richtig zuzuordnen. Die Bodendruckkarten von DWD UKMO und KMNI haben mich da glaube ich eher verwirrt, als auf die richtige Spurr zu bringen.

        Bei dem Wittenberg hast du in der Tat einen Fehler gefunden. Die Auslesung des Ortes ist Fehlerhaft. Bei der Formel zum Auslesen der passenden Namen ist mir ein Tippfehler unteraufen. Ich denke beim Duplizieren der Formeln aus Juni hab ich beim kopieren vergessen den Buchstaben für die Spalte zu ändern.

        <colgroup><col width=“308″ /><col width=“306″ /><col width=“226″ /></colgroup>

         

        Danke für den Hinweis. Ich hoffe jetzt ist alles richtig
        Und ja, ich würde gerne demnächst wieder eine WB schreiben, weil es mir schon recht viel Freude gemacht hat, daran zu arbeiten

        • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren, 3 Monaten von Idlefix.
    • #15583
      Neptun
      Teilnehmer

      Hallo nochmals,

      gestern Abend um 16:03 UTC bat ich hier im Forum um Abänderung meines Tippfehlers bei der Windrichtung am Samstag in Leipzig von 190 in 290°.

      Bisher ist leider nix geschehen :-((( Bei einem anderen Mitspieler in Berlin wurde recht schnell die Sonntags- Wv=8 in Wv=0 abgeändert auch wegen eines

      Tippfehlers. Ich ersuche nochmals um Abänderung meiner Windrichtung in 290° — der Tippfehler ist doch ganz offensichtlich, ich hatte bei der

      Tippabgabe wohl Tomaten auf den Augen….

      Gruß Neptun

      • #15588
        Mammatuscloud
        Moderator

        Tut mir LEid fürs späte fixen/ändern. Hatte erst jetzt. Generell sollte hier im Forum aber nix untergehen.

        Gruß Mammatus95

    • #15585
      Neptun
      Teilnehmer

      Oh, dass ging nun aber gaaaanz flott….kaum abgesandt, schon korrigiert :-))) Danke Dir vielmals, Mammatus95 … so schnell geht das mit dem Fixen:-)

       

      Gruß in die Runde….Neptun

    • #15587
      Mammatuscloud
      Moderator

      Folgende Korrekturen habe ich durchgeführt:

      Beim @Wetterstein die Tmax und Tmin in Leipzig Sa&So richtig getauscht (hatte mir 15min nachabgegabe gemailt).

      @sferics
      war da mal nicht eine Wanrmeldung im Gespräch die solche Sachen dem Tipper anzeigen sollte?

      Beim @Neptun die Windrichtung am Sa in Leipzig von 290 auf 190.

      Und @Shapiro von Berlin nach Leipzig transformiert (Mail 17:08 Uhr).

      Falls ich irgendwo ein Fehler gemacht haben sollte, meldet Euch Bitte bei mir.

      Gruß Mammatus95

    • #15589

      Hallo Bernd,

      ich hatte jetzt erst die Zeit, Deine erste WB zu genießen.

      Vielen Dank für Deine großen Mühen.

      Denn am Freitag hat mir auch diese Schneckentempo-Kaltfront zu schaffen gemacht.

      Hier in Titisee-Neustadt hat der Luftmassenwechsel zu einem fiesen Temperatursturz geführt,

      im Moment quält sich das Thermometer mit zaghaften Sonnenstrahlen Richtung 16°C – immerhin 10 K mehr als auf dem Feldberg !

      In Zürich-Kloten hat es am späteren Samstagabend immerhin für ein kleines Gewitter gereicht mit einer Niederschlagsausbeute von 0,0 mm !

      Herzliche Grüße

      Sven

       

       

       

    • #15590
      Pfingstochse
      Teilnehmer

      Schade für mich und andere, dass Schönefeld am Sonntag erst nach 18 UTC dieser Schauer ereilte und  Tegel nur die 6 meldete. Aber so sind Glück und Pech nah beeinander. Aber alle RR-Summen-Tipper werden zum Glück belohnt!

      Gruß Ralf

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